Im Rahmen eines mehrtägigen Stresstests prüfen Bundeswehr und Zivilbehörden ihre Zusammenarbeit auf Herz und Nieren. Im Fokus steht eine übergreifende Übung, die Teil des Operationsplans Deutschland ist, welcher die logistische Schlüsselrolle Deutschlands innerhalb der Nato unterstützt. Rund 200 Fachkräfte aus unterschiedlichen Ressorts sind involviert und arbeiten gemeinsam an der Optimierung der Antwortmechanismen in Krisensituationen. Das Szenario, das in der Julius-Leber-Kaserne in Berlin durchgespielt wird, beinhaltet die notwendige Reaktion auf Unfälle, Engpässe und Störmanöver. Dabei wird jedoch von einem Zustand ausgegangen, in dem noch kein akuter Spannungs- oder Verteidigungsfall vorliegt. Zu den Beteiligten zählen unter anderem das Bundesinnenministerium, das Verkehrsministerium, das Finanzministerium mit Blick auf den Zoll, die Deutsche Bahn, Polizeibehörden, das Technische Hilfswerk (THW) und das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). Hintergrund der Übung ist der Operationsplan für die gesamtstaatliche Verteidigung Deutschlands, der Ende März vom Territorialen Führungskommando der Bundeswehr vorgestellt wurde. Erstmals seit dem Ende des Kalten Kriegs liegt damit ein umfassendes Konzept vor, das eine intensivere Vernetzung zwischen Sicherheitsbehörden, Katastrophenschützern und Industrieunternehmen anstrebt. Ziel ist es, im Falle von Spannungen oder Verteidigungsbedarf koordiniert und effizient zu agieren.