30. Oktober, 2024

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Neue Telemedizinpraxen in französischen Bahnhöfen sollen Landarztmangel bekämpfen

Neue Telemedizinpraxen in französischen Bahnhöfen sollen Landarztmangel bekämpfen

In Frankreich sollen in rund 300 Bahnhöfen in unterversorgten Regionen sogenannte Telemedizinpraxen eingerichtet werden. Dies gab der Bahnbetreiber SNCF am Freitag in Paris bekannt. Angesichts des anhaltenden Landarztmangels können sich Patienten in diesen Praxen per Videosprechstunde ärztlich beraten lassen, sich von einer Pflegekraft impfen oder eine Blutprobe abnehmen lassen. Je nach örtlichem Bedarf sollen auch andere Angebote wie Augenkontrollen oder Sportuntersuchungen möglich sein. Die bis 2028 geplanten Telemedizinpraxen sollen nicht nur Bahnpendler, sondern die gesamte örtliche Bevölkerung ansprechen.

Die Idee hinter diesem Projekt basiert darauf, dass laut Angaben der SNCF in Frankreich 90 Prozent der Menschen weniger als zehn Kilometer von einem Bahnhof entfernt leben. Diese Nähe zu Bahnhöfen soll nun genutzt werden, um die medizinische Versorgung in ländlichen Regionen zu verbessern. Die SNCF plant Zusammenarbeiten mit den örtlichen Gesundheitsbehörden sowie mit dem während der Corona-Pandemie gegründeten Gesundheitsdienstleister Loxamed, der sich auf Telemedizin-Angebote spezialisiert hat. Patienten sollen in der Lage sein, ihre Termine in den Praxen online zu reservieren. Die Videosprechstunden sollen von Ärztinnen und Ärzten durchgeführt werden, die in Frankreich und idealerweise auch in der Region ansässig sind.

Dieses bahnbrechende Konzept ähnelt dem Projekt der Deutschen Bahn, die bereits 2018 ein ähnliches Vorhaben zur medizinischen Versorgung in ländlichen Regionen gestartet hat. Der sogenannte "DB Medibus", ein Landarztbus, ist mittlerweile in sieben Bundesländern als rollende Hausarztpraxis, Corona-Teststation oder Impfbus unterwegs.

Mit Hilfe der neuen Telemedizinpraxen in französischen Bahnhöfen sowie des DB Medibusses in Deutschland sollen Menschen in ländlichen Gegenden eine bessere medizinische Versorgung erhalten. Dieser Schritt ist insbesondere vor dem Hintergrund des Landarztmangels von großer Bedeutung.