Mit Spannung erwartet die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) die anstehenden Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn, deren Auftakt bereits nächste Woche Dienstag stattfindet. Am Donnerstag wird die Gewerkschaft ihre Forderungen offiziell vorstellen, während die aktuelle Friedenspflicht bis Ende März in Kraft bleibt. Die bisherigen Hinweise deuten darauf hin, dass Reisende vorerst nicht von Warnstreiks betroffen sein werden.
Die vorgezogenen Verhandlungen sind durch die Bundestagswahl initiiert worden, die am 23. Februar stattfindet. Die EVG argumentiert, dass die Unsicherheiten durch eine neue Bundesregierung ein rasches Handeln erfordern. Besonders die Forderungen der CDU nach einer Zerschlagung des bundeseigenen Konzerns sorgen für Unruhe. Zugleich setzt das Bahn-Management auf Stabilität und Planbarkeit, vor allem angesichts der jüngst begonnenen wirtschaftlichen Sanierungsmaßnahmen. Ein zügiger Abschluss der Verhandlungen liegt daher im beiderseitigen Interesse.
Aktuell gelten die EVG-Tarifverträge für rund 192.000 Beschäftigte der Deutschen Bahn. Zuletzt wurden die Tarifverhandlungen im Sommer 2023 mit einer Einigung beendet, währenddessen es zu zwei Arbeitsniederlegungen seitens der Gewerkschaftsmitglieder kam. In diesem Jahr hofft die EVG, die Gespräche ohne jegliche Streikmaßnahmen erfolgreich abschließen zu können.