05. Dezember, 2024

Global

Neue Studie entkräftet Annahmen über globale Ungleichheit

Ökonomen enthüllen mit innovativen Modellen eine überraschend positive Entwicklung: Die weltweite Armut und Ungleichheit sind geringer als bisher angenommen.

Neue Studie entkräftet Annahmen über globale Ungleichheit
Die Entstehung einer globalen Mittelschicht: Jüngste Studien weisen darauf hin, dass weniger als 30 Prozent der Weltbevölkerung mit weniger als 6,85 Dollar pro Tag auskommen müssen, ein deutlicher Hinweis auf die Expansion der Mittelschicht auf globaler Ebene.

Die Kluft zwischen Arm und Reich ist möglicherweise nicht so tief und unüberwindlich, wie es oft dargestellt wird. Eine bahnbrechende Studie, an der führende Ökonomen der New Yorker Filiale der US-Notenbank und der Columbia University beteiligt sind, bietet eine frische Perspektive auf die globale Armut und die Verteilung von Reichtum.

Ihre Ergebnisse werfen ein neues Licht auf die Dynamiken wirtschaftlicher Entwicklung und entlarven den Mythos einer stetig wachsenden globalen Ungleichheit.

Globale Armut: Eine Neubewertung

Trotz des persistierenden Bildes einer Welt, in der die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer werden, offenbart die Studie eine andere Realität.

Trotz der positiven Trends in der Armutsreduktion und Einkommensverteilung, bleibt die Notwendigkeit bestehen, die Auswirkungen globaler Krisen, wie der COVID-19-Pandemie, auf die Vulnerabilität der globalen Armut zu überwachen und zu adressieren.

Unter Verwendung fortschrittlicher Rechenmodelle und einer gründlichen Überprüfung bestehender Daten zu Einkommen und Wohlstand kommen die Wissenschaftler zu dem Schluss, dass die weltweite Armut deutlich unterschätzt wurde – sowohl in ihrer aktuellen Ausprägung als auch in ihrem Rückgang über die Jahre.

Anhand eines rigorosen Vergleichs von Umfrageergebnissen auf nationaler und regionaler Ebene, ergänzt durch Daten zur Wirtschaftsleistung und Steuereinnahmen, korrigieren die Forscher bestehende Armutsstatistiken.

Die korrigierten Zahlen zeigen, dass der Anteil der Menschen, die mit weniger als 3,65 Dollar pro Tag auskommen müssen, nicht bei 25 Prozent, sondern bei etwa 15 Prozent liegt. Zudem verfügen nicht 50 Prozent, sondern lediglich 30 Prozent der Weltbevölkerung über weniger als 6,85 Dollar pro Tag.

Die Entstehung einer globalen Mittelschicht

Die Autoren der Studie heben hervor, dass die Verbesserungen in der Armutsbekämpfung und die Reduzierung der Ungleichheit nicht nur auf die Beseitigung extremer Armut zurückzuführen sind.

Vielmehr formt sich eine zunehmend robuste globale Mittelschicht, die selbst nach den Maßstäben einkommensstärkerer Länder nicht mehr als arm gilt.

Dies markiert einen paradigmatischen Wandel in der Betrachtung der weltweiten Einkommensverteilung, weg von einem Prekariat am Rande der Armut hin zu einer breiteren, stabilen Mittelschicht.

Ein differenzierter Blick auf die Ungleichheit

Im Gegensatz zu den Daten der World Inequality Database, die unter der Federführung des bekannten französischen Ökonomen Thomas Piketty eine zunehmende Ungleichheit suggerieren, stellen die Ergebnisse dieser Studie eine positivere Dynamik fest.

Die Forscher identifizieren einen Rückgang der Ungleichheit sowohl global als auch innerhalb einzelner Länder, widerlegend die Annahme, dass die obersten Einkommensgruppen einen immer größeren Anteil am Gesamteinkommen sichern.

Ein deutlicher Indikator für wirtschaftlichen Fortschritt, der die zunehmende Anzahl von Menschen weltweit zeigt, die über die Schwelle extremer Armut hinausgehen und ein stabileres, sichereres Leben führen – ein Hoffnungsschimmer für die zukünftige globale Wirtschaftsentwicklung.

Vorsichtige Optimismus mit Blick auf die Zukunft

Die Ergebnisse der Studie, die vor dem Ausbruch der globalen Pandemie enden, bieten einen vorsichtig optimistischen Ausblick auf die Entwicklung der globalen Armut und Ungleichheit.

Trotz der potenziellen Rückschläge durch die Pandemie unterstreicht die Forschung die Bedeutung einer differenzierten Betrachtung wirtschaftlicher Entwicklungen und die Notwendigkeit, überholte Narrative zu hinterfragen.

Die Entdeckung, dass eine globale Mittelschicht entsteht, bietet Anlass zur Hoffnung. Sie signalisiert, dass die internationale Gemeinschaft in der Lage ist, signifikante Verbesserungen in den Lebensbedingungen von Milliarden Menschen zu erzielen.

Diese Entwicklung eröffnet neue Perspektiven für die Zukunft der globalen Wirtschaft und für die Möglichkeiten, nachhaltiges Wachstum und Wohlstand für eine breitere Bevölkerungsschicht zu generieren.