Zum Jahresbeginn hat sich die finanzielle Landschaft für viele Bürgerinnen und Bürger deutlich gewandelt. Ein Bündel von Änderungen, die sowohl Erleichterungen als auch zusätzliche Kosten mit sich bringen, beeinflusst das Haushaltsbudget der Deutschen.
Zunächst die guten Nachrichten: Der steuerliche Grundfreibetrag erhöht sich auf 12.096 Euro, was eine Ersparnis bei der Einkommenssteuer bedeutet. Zusätzlich steigt der Kinderfreibetrag leicht an, und das Kindergeld wird pro Kind um fünf Euro monatlich angehoben. Auch Mindestlohnempfänger profitieren von einer Steigerung auf 12,82 Euro pro Stunde. Azubis sehen ebenfalls ein Plus in ihrer Ausbildungsvergütung, was zu einer Erhöhung der Grenze für Minijobs führt. Für Menschen mit niedrigen Einkommen gibt es eine erfreuliche Nachricht beim Wohngeld, das durchschnittlich um 30 Euro angehoben wird.
Demgegenüber stehen jedoch auch erhebliche Mehrbelastungen. Gesetzlich Versicherte müssen sich auf gestiegene Krankenkassen- und Pflegeversicherungsbeiträge einstellen, was auch für Arbeitgeber eine finanzielle Belastung darstellt. Gutverdiener sehen sich höheren Sozialabgaben gegenüber, da die Beitragsbemessungsgrenzen angehoben wurden. Der erhöhte CO2-Preis wird zudem voraussichtlich Heiz- und Tankkosten spürbar verteuern. Die Deutsche Post verteuert Standardbriefe um zehn Cent, während das Deutschlandticket im Preis steigt. Auch Asylbewerber müssen mit geringeren Unterstützungssätzen auskommen.
Die Auswirkungen dieser Änderungen variieren erheblich. Während einige Haushalte von den neuen Regelungen profitieren könnten, müssen andere Einbußen hinnehmen. So prognostizierten Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft, dass ein Mensch mit niedrigem Einkommen in diesem Jahr netto 47 Euro weniger haben könnte, während Wohlverdiener einen Verlust von 236 Euro erleiden könnten. Familien mit mittleren Einkommen, insbesondere mit Kindern, könnten jedoch von einem leichten finanziellen Plus profitieren.