04. Oktober, 2024

Politik

Neue Spannungen im Nahen Osten nach israelischen Luftangriffen in Beirut

Neue Spannungen im Nahen Osten nach israelischen Luftangriffen in Beirut

Die jüngsten Entwicklungen im Nahen Osten lassen die internationalen Beobachter erneut aufhorchen: Israel hat in der Nacht massive Luftangriffe in der Nähe des Flughafens von Beirut durchgeführt und dabei hochrangige Kommandeure der Hisbollah ins Visier genommen. Laut Berichten der New York Times und unter Berufung auf israelische Quellen waren die Angriffe auf mögliche Nachfolger des ermordeten Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah gerichtet. Die betroffenen Gebiete in der libanesischen Hauptstadt erschütterten durch die Bombardements, und die Schicksale einiger Zielpersonen, darunter Hashem Safieddine, sind im Moment ungeklärt.

Seit einigen Wochen intensiviert Israel seine Offensive gegen die vom Iran unterstützte Hisbollah. Dabei wurden bedeutende Mitglieder der Führungselite der Organisation ausgeschaltet, und israelische Truppen sind zum ersten Mal seit dem Krieg von 2006 in den Süden Libanons eingedrungen, um Kämpfer zu verdrängen und deren Raketenarsenale zu zerstören.

Die Lage spitzt sich weiter zu: Iran feuerte am Dienstag als Vergeltung für die Angriffe auf die Hisbollah und die Ermordung eines Hamas-Führers im Juli 200 ballistische Raketen auf Israel ab. Die Eskalation der Konflikte hat die Sorge vor einem umfassenden Krieg in der Region verstärkt, der die USA als wichtigsten Verbündeten Israels hineinziehen könnte. Präsident Joe Biden äußerte sich ausweichend auf die Frage, ob die USA Israels Angriffe auf Irans Öl-Infrastruktur unterstützen würden, was die Unsicherheit weiter nährt.

Israels Premierminister Benjamin Netanjahu steht im heimischen politischen Druck, eine stärkere Antwort als im April zu liefern, als das Land nach einem iranischen Raketenangriff begrenzt reagierte. Iran zeigte sich entschlossen, auf jede Unterstützung Israels durch andere Nationen zu antworten und warnte eindringlich vor weiterer Einmischung.

In einem Aufruf zur Besonnenheit richteten die G7-Staaten das Wort an die Konfliktparteien und betonten die Notwendigkeit zur Zurückhaltung angesichts der Gefahr einer unkontrollierbaren Eskalation. Auch ein sofortiger Waffenstillstand im Gazastreifen wurde gefordert, wo die Auseinandersetzungen zwischen Israel und Hamas, einer weiteren vom Iran unterstützten Gruppe, viele Todesopfer gefordert haben.

Obwohl die Waffenstillstandsverhandlungen zwischen Hamas und Israel ins Stocken geraten sind, hat sich die Lage etwas entspannt, da die Palästinensergruppe erhebliche Verluste hinnehmen musste, was Israel erlaubt, sich stärker auf den Norden und die Hisbollah zu konzentrieren.