Die US-Börsen verzeichneten am Dienstag beachtliche Zuwächse und schlossen mit neuen Rekordhöhen, nachdem Nachrichten aus China einen kräftigen Anstieg der Rohstoffaktien ausgelöst hatten. Das Konsum- und Produktionsparadies Asien überraschte die Finanzwelt mit einem weitreichenden Konjunkturpaket, das die größte wirtschaftliche Stimulusmaßnahme seit der Pandemie darstellt. Diese Nachricht beflügelte vor allem den Minensektor: Der Dow Jones legte um zwei Zehntel Prozent zu, der S&P 500 um ein Viertel Prozent und der Nasdaq gewann sogar mehr als ein halbes Prozent.
Die Preise für Metalle schossen in die Höhe, was den Aktienkursen von Kupfer- und Lithiumproduzenten wie Freeport-McMoRan und Arcadium Lithium zugutekam. Davon profitierten auch in den USA gelistete chinesische Unternehmen. So kletterten die Aktien von Alibaba um nahezu 8%, während Li Auto um über 11% zulegte.
Allerdings wurde das allgemeine Börsenhoch durch einen Bericht des Conference Board leicht gedämpft, der einen unerwarteten Rückgang des US-Verbrauchervertrauens im September offenbarte. Diese Entwicklung sei primär auf wachsende Sorgen über den Zustand des Arbeitsmarktes zurückzuführen, erklärte Anna Rathbun, Chief Investment Officer bei CBIZ Investment Advisory Services. Sie betonte, dass das Konsumverhalten maßgeblich davon beeinflusst werde, wie sich die Menschen persönlich durch die wirtschaftliche Situation bedroht fühlen. Das könne in der Folge sogar zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung für die Wirtschaft werden.
Parallel zur Marktlage warnte die Gouverneurin der Federal Reserve, Michelle Bowman, dass die wesentlichen Inflationskennzahlen weiterhin „unangenehm über“ dem 2%-Ziel der Fed liegen. Dies gebiete Vorsicht bei den weiteren Zinssenkungen.
Neben diesen Entwicklungen erlebte die Aktie von Visa einen Rückgang um 5,5%, nachdem das US-Justizministerium das Unternehmen wegen angeblicher Verstöße gegen das Kartellrecht verklagt hatte.