22. Oktober, 2024

Finance

Neue Regulierungen stärken Rechte der Verbraucher im Finanzsektor

Neue Regulierungen stärken Rechte der Verbraucher im Finanzsektor

Die Machtverhältnisse im Finanzsektor werden zugunsten der Verbraucher neu definiert. Eine frische Richtlinie des Consumer Financial Protection Bureau (CFPB) gewährt Privatpersonen mehr Kontrolle über ihre finanziellen Daten sowie den Datenschutz. Die neuen Vorgaben, bekannt als Personal Financial Data Rights, verpflichten Finanzinstitute, Kreditkartenaussteller und weitere Finanzdienstleister dazu, persönliche Finanzdaten auf Verlangen des Kunden kostenfrei an andere Anbieter zu übertragen.

Die Einführung wird stufenweise vollzogen, wobei größere Institute bis zum 1. April 2026, kleinere jedoch erst bis zum 1. April 2030 Folge leisten müssen. Bestimmte kleine Banken und Kreditgenossenschaften sind von dieser Regelung ausgenommen. Diese Maßnahme soll den Wechsel des Finanzdienstleisters erleichtern und dadurch mehr Wettbewerb schaffen. Hierdurch erhofft sich das CFPB letztlich niedrigere Kreditzinsen und besseren Kundenservice im Bereich Zahlungsverkehr, Kredite und Banken.

Rohit Chopra, Direktor des CFPB, betonte in einem Vortrag über das wiederkehrende Verhalten von Unternehmen, den Wechsel erschweren zu wollen, anstatt den Service zu optimieren. Unvorhersehbare Zusatzgebühren und fehlende Kompatibilität zwischen Produkten stimmen ihn kritisch. Solche Probleme führen zu erheblichen Kosten für Verbraucher.

Das Regelwerk ermöglicht es Verbrauchern, Daten ihrer Bankkonten, Kreditkarten, mobilen Geldbörsen und Zahlungs-Apps zu teilen. Die Kontrolle darüber, wer Zugriff erhält, liegt nun ausschließlich beim Verbraucher. Damit werden Risiken wie Datenüberlastung und unsichere Datenweitergabe, etwa durch Praxis der 'Screen Scraping', minimiert. Vor allem Verbraucher mit einer kürzeren Kredithistorie, darunter junge Menschen, profitieren, da Kreditgeber Daten anderer Institute einfacher nutzen können, um bessere Kreditkonditionen anzubieten.

Einrichtungen, die hohe Gebühren für Zahlungstransaktionen akzeptieren müssen, wie Visa und Mastercard, könnten davon ebenfalls profitieren. Alternativen mit Anreizen wie Cashback und Rabatten könnten sich etablieren. Lael Brainard, Nationale Wirtschaftsberaterin, unterstrich, dass die neue Regelung sowohl Wettbewerb und Innovation fördert als auch Kosten für Verbraucher senkt.