01. Oktober, 2024

Politik

Neue Regelungen zum Trinkgeld: Fairness für Mitarbeiter im Gastgewerbe

Neue Regelungen zum Trinkgeld: Fairness für Mitarbeiter im Gastgewerbe

Neue gesetzliche Regelungen untersagen Unternehmen ab sofort, Trinkgelder oder Servicegebühren von Mitarbeitern zurückzuhalten. Diese Maßnahme betrifft Unternehmen wie Restaurants, Pubs, Friseursalons und Taxibetriebe, die nun verpflichtet sind, 100 % der Trinkgelder an ihre Angestellten weiterzugeben. Die Verteilung dieser Trinkgelder muss gemäß einem Regierungskodex, der Anfang dieses Jahres veröffentlicht wurde, 'fair' erfolgen. Die Regelung umfasst zudem Leiharbeiter, die ebenfalls Anspruch auf die Trinkgelder haben. Arbeitgeber, die gegen die neuen Vorschriften verstoßen, können vor einem Arbeitsgericht belangt werden. Diese Gesetzesänderung folgte auf eine acht Jahre zuvor durchgeführte Regierungsuntersuchung, die eine Einführung der Regelung empfahl. In der Vergangenheit hatten Unternehmen, vor allem in der Gastronomie, Kritik für ihre Trinkgeldpraxis erhalten. Pizza Express und Giraffe wurden vorgeworfen, einen freiwilligen Verhaltenskodex missbraucht zu haben, während Wahaca für Abzüge von Trinkgeldern bestimmter Mitarbeiter kritisiert wurde. Alle drei Unternehmen haben ihre Richtlinien inzwischen geändert. Das Department for Business and Trade prognostiziert, dass durch die neue Regelung zusätzliche £200 Millionen direkt an die Arbeitnehmer fließen werden. Kate Nicholls, Geschäftsführerin der Brancheorganisation UKHospitality, lobte die Gesetzesänderung als fair und notwendig, wies jedoch auf die zusätzlichen Kosten und administrativen Belastungen hin, die auf die bereits unter Druck stehende Branche zukommen. Justin Madders, Minister für Arbeitnehmerrechte, kündigte weitere Maßnahmen an, um sicherzustellen, dass Arbeiter ihren fairen Anteil an Trinkgeldern erhalten. Andrew Tighe von der British Beer and Pub Association begrüßte das neue Regelwerk und betonte, dass es für mehr Konsistenz und Transparenz sorgen werde. Sharon Graham, Generalsekretärin von Unite, rief dazu auf, die neuen Gesetze als Mittel zu nutzen, um unfaire Praktiken seitens der Arbeitgeber zu bekämpfen.