04. Dezember, 2024

Politik

Neue Regelungen für den Wolfsschutz trotz Bedenken: Ein Balanceakt für Politik und Naturschutz

Neue Regelungen für den Wolfsschutz trotz Bedenken: Ein Balanceakt für Politik und Naturschutz

Die Bundesumweltministerin Steffi Lemke, Mitglied der Grünen, mahnt zur Vorsicht gegenüber überstürzten Entscheidungen bezüglich der Jagd auf Wölfe. Angesichts der jüngsten Entscheidung des Europarates unterstreicht sie die Wichtigkeit, die Anliegen der Weidetierhalter und der Bevölkerung ernst zu nehmen, während gleichzeitig ein pragmatischer Umgang mit den Wölfen verfolgt wird. Die Ministerin betonte allerdings, dass der Wolf keineswegs zum unkontrollierten Abschuss freigegeben sei. Die Umsetzung des Beschlusses soll den Ländern mehr Spielraum geben, doch der grundsätzliche Schutzstatus der Tiere bleibt bestehen. Ungeregelte Abschüsse seien daher nicht vorgesehen, um das Ziel der Erhaltung einer stabilen Wolfspopulation nicht zu gefährden.

Landwirtschaftsminister Cem Özdemir zeigte sich erfreut über den Entscheid des Europarats zur Anpassung des Schutzstatus. Er begrüßte die Möglichkeit, Weidetierhaltung und Wolfsschutz besser zu vereinen. Özdemir betont die Notwendigkeit klarer und fundierter Richtlinien für den Umgang mit auffälligen Wölfen, ohne jedoch den Artenschutz aus den Augen zu verlieren.

Der Europarat hat durch den zuständigen Ausschuss den Weg für ein rigoroseres Handeln gegenüber der wachsenden Wolfspopulation gebahnt, indem dem Antrag der EU-Staaten zur Senkung des Schutzstatus zugestimmt wurde. Diese Maßnahme erfordert jedoch eine Änderung des EU-Rechts, bevor sie in Deutschland Anwendung finden kann. Hintergrund ist die fast doppelte Anzahl an Wölfen in Europa innerhalb der letzten zehn Jahre, wie durch EU-Angaben bestätigt wird.