Die Bundesnetzagentur hat eine Anpassung bei der Verteilung der Netzkosten beschlossen, die insbesondere regionsspezifische Vorteile für Stromkunden in Gebieten mit hoher Ökostromproduktion bringt. Die Netzentgelte werden in großen Flächenländern, die stark in Wind- oder Solarenergie investiert haben, merklich sinken. Klaus Müller, Chef der Netzagentur, ruft die Stromlieferanten dazu auf, diese finanziellen Vorteile an die Endverbraucher weiterzugeben. Ein durchschnittlicher Haushalt in den sogenannten Entlastungsregionen kann im kommenden Jahr über 200 Euro im Vergleich zu 2024 einsparen. Beispielsweise erwarten Haushalte im Edis-Netzgebiet in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern eine Reduktion um 100 Euro, während Kunden der Wemag in Mecklenburg-Vorpommern sogar 200 Euro weniger zahlen sollen. Die Schleswig-Holstein Netz AG rechnet mit einer Entlastung von etwa 150 Euro, während in Bayern im Bayernwerk-Netz die Ersparnis mit rund 43 Euro doch moderater ausfällt. Der Grundgedanke dieser Neuregelung liegt in einer gerechteren Verteilung der Umbaukosten der Energienetze, die insbesondere dort verstärkt ausgebaut werden, wo viel Erneuerbare-Energie-Kapazität entsteht. Obwohl der produzierte Strom häufig in andere Landesteile zur Deckung des dortigen Bedarfs fließt, trifft bisher vor allem Regionen mit vielen Windkraftanlagen und Solaranlagen die finanzielle Last des Netzausbaus. Diese Diskrepanz will die Netzagentur nun ausgleichen. "Wir setzen uns für faire Netzentgelte ein, besonders für diejenigen, die in den dynamischen Ökostrom-Regionen leben und arbeiten", betonte Müller die Intention hinter der Regeländerung.