22. Oktober, 2024

Wirtschaft

Neue Regeln für offenes Banking: Mehr Wettbewerb in den USA

Neue Regeln für offenes Banking: Mehr Wettbewerb in den USA

Die viel diskutierten Regeln zum "Open Banking" in den USA haben nun endlich ihre endgültige Form gefunden. Mit ihrer Einführung wird angestrebt, den Wettbewerb in einem Markt mit über 4.000 Kreditinstituten zu steigern und es Kunden zu erleichtern, ihre Bankkonten mit neuen Apps zu verknüpfen. Die von der Consumer Financial Protection Bureau (CFPB) verkündeten Regelungen orientieren sich dabei stärker an den bereits bestehenden Standards in Großbritannien und Europa, welche die gemeinsamen Grundlagen für den Austausch finanzieller Daten formuliert haben.

Laut Rohit Chopra, dem Direktor der CFPB, sind viele Amerikaner in unvorteilhaften finanziellen Produkten gefangen. Die neuen Regeln sollen den Konsumenten mehr Befugnis geben, um bessere Konditionen bei Bankkonten und Kreditkarten zu erlangen. Diese Reformen gehen auf die Section 1033 des bahnbrechenden Dodd-Frank Acts von 2010 zurück und befassen sich mit den mittlerweile verbreiteten Drittanbieter-Apps, die mit individuellen Bankkonten verknüpft sind.

Die Regeln der CFPB verpflichten Banken dazu, Systeme zu etablieren, die Verbrauchern den Zugang zu ihren Transaktionshistorien, Kontoständen und Zahlungsdetails erleichtern sollen. Diese Daten müssen kostenlos zur Verfügung gestellt werden, um die Praxis des "Screen Scraping" zu reduzieren, bei der Verbraucher ihre Banklogin-Daten für die Erfassung ihrer finanziellen Informationen teilen. Die Frage, ob Banken eine Gebühr für das Teilen solcher Daten verlangen dürfen, war lange umstritten, wurde jedoch zugunsten der Verbraucherdatenfreiheit entschieden.

Ein Ziel der neuen Vorschriften ist es, die Nutzung von Drittanbieter-Apps zu vereinfachen und den Wettbewerb unter den Banken zu beleben. Von den Änderungen sind Banken mit einem Vermögen von über 850 Millionen Dollar sowie Fintech-Unternehmen betroffen. Befürworter des Open Banking argumentieren, dass dies auch den Weg für die stärkere Verbreitung von direkten Kontozahlungen ebnen könnte, die als Alternative zu kredit- und debitorenbasierten Zahlungen bekanntermaßen geringere Gebühren erheben.