In der aktuellen politischen Landschaft Deutschlands zeigt sich, dass die strategische Abgrenzung von der AfD für viele Parteien zur obersten Priorität geworden ist. Doch das alleinige Streben, die AfD von Koalitionen fernzuhalten, offenbart schnell seine Grenzen, wenn es darum geht, nachhaltig und erfolgversprechend durch Krisenzeiten zu navigieren.
Der Vergleich mit den politischen Zuständen in Österreich lässt aufhorchen: Die Intensität und Schärfe der Debatten nehmen zu, während Koalitionen oft eher aus der Notwendigkeit der Exklusion einer Partei denn aus gemeinsamen Visionen gebildet werden. Dennoch wird deutlich, dass ein Fokus auf ein konstruktives, zukunftsgerichtetes Miteinander wichtiger denn je ist.
Es bedarf eines mutigen und konsistenten Ansatzes, um unpopuläre, aber notwendige Reformen mit Überzeugung und Stärke zu vertreten. Nur ein tief verankerter politischer Konsens und die Bereitschaft aller politischen Kräfte, über den Tellerrand kurzfristiger Erfolge hinauszublicken, können das Land durch diesen kritischen Abschnitt seiner Geschichte steuern.