Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah gab anlässlich der Beerdigung des Militärkommandeurs Fuad Schukr in Beirut eine Videobotschaft heraus, in der er die jüngsten Ereignisse im Nahen Osten einschätzt. Nach der gezielten Tötung von Schukr sowie des Hamas-Auslandschefs Ismail Hanija spricht Nasrallah von einer neuen Phase der Auseinandersetzung. Die Attacke hat die Hisbollah in "offene Kampfhandlungen auf allen Fronten" geführt, wobei er dem Gegner Israel Rache und Zorn ankündigte.
Die Tötung Hanijas in Teheran wird von Nasrallah als ein „Angriff auf die Ehre“ des Iran bewertet. In seiner Botschaft ließ er durchblicken, dass der Iran zur Reaktion getrieben werden könnte. Ohne konkrete Bedrohungen gegen israelische oder jüdische Einrichtungen im Ausland auszusprechen, versprach er eine "echte Vergeltung" durch die Hisbollah.
Schukr, der die meisten Kommandeure der Hisbollah ausgebildet haben soll, wird von Nasrallah als zentrale Figur beschrieben. Neben ihm war Schukr ein Freund von Imad Mugnija, einem früheren Hisbollah-Militärkommandeur, der 2008 getötet wurde. Nasrallah betonte, dass bestehende Lücken in der Führung schnell geschlossen würden, da eine "ausgezeichnete Generation aus Anführern" bereitstehe.
Die israelische Armee hatte Schukr am Dienstagabend in einem Vorort von Beirut gezielt getötet. Wenige Stunden später starb der Hamas-Auslandschef Ismail Hanija bei einem Angriff in Teheran. Diese Ereignisse schüren Ängste vor einem koordinierten Großangriff auf Israel durch den Iran, die Hisbollah und verbündete Milizen.
Nasrallah erklärte, dass die Hisbollah in Solidarität mit der Hamas im Gazastreifen handle. Ein Ende der Kampfhandlungen im Gaza würde auch die Hisbollah dazu bewegen, ihre Waffen niederzulegen. Jeder, der eine weitere Eskalation verhindern wolle, müsse sich für ein Ende des Gaza-Kriegs einsetzen.