28. November, 2024

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Neue Offenlegungspläne der FCA: Ein Schritt zurück nach Kritik

Neue Offenlegungspläne der FCA: Ein Schritt zurück nach Kritik

Die britische Finanzaufsicht, die Financial Conduct Authority (FCA), hat ihre umstrittenen Pläne zur öffentlichen Benennung von Unternehmen, die unter Untersuchung stehen, neu formuliert. Ziel dieser Anpassungen ist es, auf die starke Kritik zu reagieren und Londons Wettbewerbsfähigkeit zu wahren.

Unter Leitung von Therese Chambers, der gemeinsamen Leiterin der Abteilung für Durchsetzung und Marktaufsicht, hat die FCA ihre ursprünglichen Vorschläge überarbeitet. Die Behörde beabsichtigt nun, die potentiellen Auswirkungen auf Unternehmen explizit zu berücksichtigen, wodurch sie von ihrem bisherigen Ansatz abrückt, der primär auf die Abschreckung von Fehlverhalten und Förderung von Transparenz zielte. Chambers betonte die Bedeutung des Feedbacks der Industrie und lud zu weiteren Diskussionen ein, bevor endgültige Entscheidungen getroffen werden.

Im Juni berichtete Reuters bereits, dass die FCA Zugeständnisse machte, nachdem ihre Erstankündigungen im Februar von Gesetzgebern und Branchenvertretern scharf kritisiert wurden. Diese warnten vor den Risiken einer verfrühten Bekanntmachung von Untersuchungen, die dem Finanzsektor, welcher über 12% der britischen Steuereinnahmen ausmacht, schaden könnte.

Kritiker beanstanden den vagen "öffentlichen Interesse"-Test, der lediglich begrenzte Informationen über Untersuchungen offenlegen soll. FCA-Chef Nikhil Rathi erklärte kürzlich vor einem Parlamentsausschuss, er erwarte jährlich nur eine oder zwei öffentliche Nennungen. Als zusätzlichen Schutz plant die FCA, Unternehmen zehn Tage vor einer potenziellen Bekanntgabe zu informieren, anstatt eines einzigen Tages, wie ursprünglich angedacht.

Die FCA engagiert sich weiterhin im Dialog mit Unternehmen, Branchenverbänden und der Rechtsgemeinschaft, während ihr Vorstand im ersten Quartal des nächsten Jahres eine endgültige Entscheidung treffen möchte.