27. September, 2024

Wirtschaft

Neue KfW-Förderung: Klimafreundliche und preisgünstige Wohnungen im Fokus

Neue KfW-Förderung: Klimafreundliche und preisgünstige Wohnungen im Fokus

Der Bund hat ein innovatives Förderprogramm für den Bau kleiner, preisgünstiger und klimafreundlicher Wohnungen ins Leben gerufen. Ab dem 1. Oktober können Bauherren und Erstkäufer auf zinsverbilligte Kredite der staatlichen KfW-Bank zurückgreifen. Insgesamt stehen hierfür zwei Milliarden Euro bereit, um die Differenz zu marktüblichen höheren Zinsen auszugleichen.

Bauministerin Klara Geywitz (SPD) betont die Dringlichkeit: „Wir brauchen nicht nur mehr Wohnungen, sondern auch die richtigen Wohnungen.” Dieses Programm soll den Bau von nachhaltigem und gleichzeitig bezahlbarem Wohnraum fördern und dabei die Baukonjunktur stabilisieren. Dabei wird aber auch diskutiert, wie zielgenau die Förderung tatsächlich ist und ob sie zu niedrigen Mieten führt.

Bauherren und Erstkäufer können ab Oktober vergünstigte Kredite bis zu 100.000 Euro pro Wohnung erhalten, sofern bestimmte Bedingungen erfüllt werden. So liegt der Zinssatz für ein Darlehen mit 35 Jahren Laufzeit und 10 Jahren Zinsbindung zum Start bei rund 2,0 Prozent. Darlehen mit einer Laufzeit von 10 Jahren und ebenfalls 10 Jahren Zinsbindung sind zu einem Zinssatz von rund 1,0 Prozent erhältlich. Gefördert werden jedoch nur kompakte Wohnungen mit einfachem Standard - keine Luxusausstattung. Eine strikte Begrenzung der maximalen Baukosten sowie Flächenvorgaben garantieren dies. So wird eine Vier-Zimmer-Wohnung beispielsweise nur gefördert, wenn sie nicht größer als 85 Quadratmeter ist. Eine Vorschrift zur Anzahl der Bewohner gibt es allerdings nicht, ebenso wenig eine Begrenzung der Mieten der geförderten Wohnungen.

Das Programm setzt zudem auf klimafreundliches Bauen, das am gesamten Lebenszyklus der Immobilie gemessen wird. Aspekte wie Baustoffe, Art der Heizung, Beleuchtung und Belüftung spielen dabei eine wichtige Rolle. Ab Januar soll es für besonders klimafreundliche Gebäude eine zusätzliche Bonusförderung mit höheren Kreditbeträgen geben.

Das Bauministerium schätzt, dass zwischen 100.000 und 150.000 Wohnungen oder Einfamilienhäuser durch das Programm gefördert werden können. Damit zählt es zu den größten derzeit verfügbaren Förderprogrammen im Wohnungsbau. Zur Unterstützung der Bauherren steht im Internet ein Berechnungsprogramm zur Verfügung, mit dem sie prüfen können, ob ihr Bauvorhaben förderfähig ist.