22. Januar, 2025

Wirtschaft

Neue Impulse für die europäische Einlagensicherung

Neue Impulse für die europäische Einlagensicherung

In der Diskussion um eine europäische Lösung für den Schutz von Bankkundengeldern regt Helaba-Chef Thomas Groß zu mehr Kompromissbereitschaft an. Er fordert einen sachlichen Neustart der Gespräche über eine gemeinsame Einlagensicherung in der europäischen Bankenlandschaft. Angesichts der festgefahrenen Situation plädiert der Leiter der drittgrößten deutschen Landesbank für einen weniger emotional geführten Diskurs, um einen gemeinsamen Weg voran zu bringen.

Groß unterstreicht die Vorteile einer stärkeren europäisch orientierten Zusammenarbeit für die Bankenlandschaft, einschließlich der Sparkassen-Finanzgruppe. Die Nachteile einer fehlenden Einigung über eine gesamteuropäische Einlagensicherung könnten schwerer wiegen als die Notwendigkeit, mögliche Kompromisse einzugehen, so der Landesbank-Chef.

Der Hintergrund: Der seit Jahren kontroverse Plan einer grenzübergreifenden Kundeneinlagenabsicherung, ein möglicher Meilenstein auf dem Weg zur vollständigen europäischen Bankenunion, stößt auf Widerstand, besonders in Deutschland. Hier befürchten Sparkassen und Genossenschaftsbanken, dass ihre Einlagen zur Rettung ausländischer Banken verwendet werden könnten. Groß allerdings sieht Potenzial darin, die bestehende nationale Institutssicherung in ein supranationales Sicherungskonzept zu integrieren.

Er appelliert daran, nicht länger von einer generellen Schwäche anderer europäischer Banken auszugehen und sieht die Möglichkeit, die deutsche Institutssicherung gewinnbringend auf europäischer Ebene einzuführen. Somit könnten Sparkassen, Landesbanken und insbesondere Privatkunden von einem stabileren, gesamteuropäischen Sicherungssystem profitieren.