27. April, 2025

Pharma

Neue Hoffnung im Kampf gegen Alzheimer: Takeda und AC Immune vereinbaren Milliardendeal für Impfstoffentwicklung

Neue Hoffnung im Kampf gegen Alzheimer: Takeda und AC Immune vereinbaren Milliardendeal für Impfstoffentwicklung

Ein lebensverändernder Durchbruch zeichnet sich im Bereich der Alzheimer-Therapie ab: Takeda Pharmaceuticals aus Japan und das Schweizer Biotech-Unternehmen AC Immune haben eine Vereinbarung über die Entwicklung eines vielversprechenden Alzheimer-Impfstoffs getroffen, die bis zu 2,2 Milliarden US-Dollar schwer ist. Der Deal spiegelt das starke Engagement der Pharmaunternehmen wider, in neue und potenziell renditestarke Behandlungsmethoden zu investieren.

Die Partnerschaft sieht vor, dass Takeda an AC Immune zunächst 100 Millionen US-Dollar überweist und bis zu 2,1 Milliarden US-Dollar bei Erreichen bestimmter Entwicklungsmeilensteine zahlt. Hinzu kommen mehr als zehn Prozent an Lizenzgebühren aus dem weltweiten Verkauf.

Die Stimulation einer Immunantwort, die wiederum zur internen Produktion von Antikörpern gegen Beta-Amyloid führt, ist das Wirkprinzip hinter AC Immune's ACI-24.060 Impfstoff – eine innovative Herangehensweise an die Krankheitsbekämpfung. Beta-Amyloid-Proteine tragen als Ablagerungsstoffe maßgeblich zur Alzheimer-Erkrankung bei.

Im Rahmen der Kooperation könnte Takeda den Impfstoff bis hin zu den späten Phase-3-Studien vorantreiben. Obwohl das Präparat in ersten Versuchen als sicher galt, rechnet AC Immune erst in den nächsten zwölf Monaten mit aussagekräftigen Wirksamkeitsdaten nach Abschluss einer mittleren Studienphase.

Das Biotech-Unternehmen hebt die Bedeutung des Impfstoffs hervor, der gegenüber der bisherigen Antikörper-Infusionstherapien mehrere Vorteile bieten könnte: Eine kostengünstigere und weniger aufwändige Verabreichung, die nur zwei bis viermal im Jahr erfolgen müsste.

Diese innovativen Ansätze werden in einem Umfeld entwickelt, in dem schätzungsweise bis zu 70 Prozent der weltweit 55 Millionen Demenzpatienten unter Alzheimer leiden – mit einer erwarteten Zunahme auf 139 Millionen Betroffene bis 2050.

Zwar hat etwa das Alzheimer-Medikament Lecanemab von Eisai bereits die Zulassung in den USA erhalten und zeigte in klinischen Studien eine Verlangsamung des Krankheitsverlaufs um 27 Prozent innerhalb von 18 Monaten, jedoch muss dieses regelmäßig über Infusionen verabreicht werden, was erhebliche Infrastruktur erfordert.

Die Hoffnung auf einen effektiveren Behandlungsansatz liegt nun auf der Entwicklung des Impfstoffs, der das Potenzial hat, präventiv eingesetzt zu werden, bevor Alzheimer überhaupt ausbricht. Anders als frühere Versuche, die oftmals eine aggressive Immunantwort nach sich zogen, steht die Wissenschaft heute vor einem besseren Verständnis für die Entwicklung spezifischer Antikörper.

Sarah Sheikh, Leiterin der neurologischen Therapieabteilung bei Takeda, äußerte bereits ihre Begeisterung über die Partnerschaft und das revolutionäre Behandlungskonzept. Die Branche blickt gespannt auf die nächsten Schritte im Kampf gegen eine der herausforderndsten Alterserkrankungen unserer Zeit.