Scott Bessent ist als neuer US-Finanzminister nominiert worden. Schon Anfang des Monats hatte Bloomberg spekuliert, dass Bessent ein Favorit für die Position sei, und seine Ernennung bringt nun die ersehnte Klarheit: Ein erfahrener Wall-Street-Veteran tritt in eine zentrale Rolle ein, der den Anlegern Hoffnung gibt, dass er die schärferen Handels- und Wirtschaftspolitiken der bisherigen Administration entschärfen könnte.
Viel Optimismus in der City of London rührte von Bessents moderater Haltung zu Zöllen her. Manch einer spekuliert gar, ob er für das Vereinigte Königreich als neuer bester Freund gelten könnte, ähnlich wie Elon Musk als gefeierter Kritiker. Seine Ansichten, die er kürzlich in einem viel beachteten Artikel für The Economist publik machte, spiegeln einen feinsinnigen Balanceakt zwischen den Doktrinen des ehemaligen Präsidenten Donald Trump und einer möglichen Abmilderung dieser wider. Bessent argumentiert, dass die Globalisierung nicht die versprochenen wirtschaftlichen Vorteile für die USA gebracht habe und dass die westliche Mittel- und Arbeiterschicht immer skeptischer werde.
Der Schlüssel, um die Vorteile des internationalen Handelssystems zu bewahren, liege laut Bessent darin, dessen veraltete Annahmen zu hinterfragen und sie den aktuellen Erfordernissen anzupassen. Eine Aussage, die sowohl vorsichtige Bestätigung als auch Erneuerung verspricht - womöglich ein Schritt Richtung Stabilisierung in unruhigen Zeiten.