23. Oktober, 2024

Politik

Neue Hoffnung auf Friedensgespräche: Russland könnte Angriffe einstellen

Neue Hoffnung auf Friedensgespräche: Russland könnte Angriffe einstellen

Im ukrainischen Konflikt zeichnet sich ein möglicher Wendepunkt ab: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht einen Hoffnungsschimmer für Friedensverhandlungen, sollte Russland seine Luftangriffe auf ukrainische Energieziele und Frachtschiffe einstellen.

Selenskyj äußerte gegenüber Journalisten in Kiew, dass Verhandlungen zur Beendigung des Krieges näher rücken könnten, wenn Fortschritte bei Energiefragen und der freien Schifffahrt erzielt würden. Die Ukraine steht vor einem harten Winter, da russische Raketenangriffe fast die Hälfte ihrer Energieversorgung zerstört haben, was das Land stark von seinen Kernkraftwerken und europäischen Energieimporten abhängig macht.

Ein beidseitiger Verzicht auf Angriffe auf die Energieinfrastrukturen würde laut Selenskyj ein positives Signal aussenden. Er verwies hierbei auf ukrainische Drohnenangriffe auf russische Ölraffinerien und sprach von einer möglichen Deeskalation. Ein solcher Schritt könnte das Ende der heißen Phase des Krieges einleiten.

Während die ukrainischen Streitkräfte Rückschläge an der 1.000 km langen Front erleiden, drängt Selenskyj auf westliche Unterstützung für seinen "Siegplan", der eine Nato-Mitgliedschaft für Kiew und Sicherheitsgarantien vorsieht, um Russland langfristig abzuschrecken.

Gleichzeitig steht Selenskyj unter Druck, eine Verhandlungslösung in Betracht zu ziehen, insbesondere da Donald Trump, der die Beendigung des Krieges am ersten Tag seiner Amtszeit verspricht, im November erneut ins Weiße Haus einziehen könnte.

Selenskyj betonte, dass Russlands Bereitschaft zu Verhandlungen in erster Linie von den US-Wahlen abhänge. Er erwarte eine positivere Reaktion aus den USA nach dem Urnengang, da deren derzeitige Fokussierung auf die Wahl raue Worte verhindere.

In Bezug auf mögliche "Land für Frieden"-Disskussionen stellte Selenskyj klar, dass keine Gespräche mit westlichen Ländern in diese Richtung geführt wurden. Ziel bleibt es, Sicherheitsgarantien zu erhalten, im besten Fall durch die Nato-Mitgliedschaft. Ein vorgeschlagenes "Abschreckungspaket" könnte als Kompensation für den Verzicht auf Atomwaffen in den 1990er Jahren dienen, der Russland zu Grenzgarantien im Rahmen internationaler Verträge verpflichtet hatte – Verträge, die Präsident Wladimir Putin ignorierte.

Ein weiteres Friedensgipfeltreffen plant die Ukraine derzeit, doch Moskau hat bereits eine Teilnahme abgelehnt.