Der Verbrauch von Kohle, Öl und Gas – die Hauptverursacher klimaschädlicher Emissionen – hat zugenommen. Während vier von fünf neu gebauten Kraftwerken weltweit auf erneuerbare Quellen setzen und massive Investitionen in den grünen Sektor fließen, bleibt der erhoffte Rückgang des fossilen Energieverbrauchs aus.
Diese Entwicklung wirft ein grelles Licht auf die Komplexität der Energiewende und die gigantischen Anstrengungen, die noch nötig sind, um die Klimaziele von Paris zu erreichen.
Erneuerbare auf dem Vormarsch
Die Welt hat im letzten Jahr einen historischen Zuwachs an erneuerbarer Energiekapazität verzeichnet. Doch dieser Erfolg verblasst angesichts der Tatsache, dass der globale Energiebedarf noch schneller steigt.
Die Folge: ein Nettoanstieg beim Verbrauch fossiler Brennstoffe.
Dieses Paradoxon unterstreicht, dass der Ausbau erneuerbarer Energien allein nicht ausreicht, um die tiefgreifenden Veränderungen herbeizuführen, die für eine wirkliche Abkehr von fossilen Energieträgern nötig sind.
Die politische und finanzielle Kluft
Trotz politischer Fortschritte und öffentlicher Bekundungen zur Unterstützung der Energiewende zeigt sich, dass finanzielle Anreize und Subventionen nach wie vor in großem Maß den fossilen Sektor begünstigen.
REN21 berichtet, dass allein in den G-20-Staaten fossile Energien mit 1,3 Billionen Dollar subventioniert wurden – eine Verdoppelung im Vergleich zur Vor-Coronazeit.
Diese anhaltende finanzielle Unterstützung für fossile Brennstoffe untergräbt die Bemühungen um eine grüne Transformation und zeugt von den komplexen Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt.
Ein ungleicher Kampf
Während in Industrieländern und China Investitionen in erneuerbare Energien boomen, bleiben Entwicklungsländer weitgehend außen vor. Die internationale Energie-Agentur und REN21 weisen darauf hin, dass die Energiewende in diesen Regionen nahezu zum Erliegen kommt.
Die hohe Kapitalkosten und das Fehlen internationaler Unterstützung für grüne Projekte in Entwicklungs- und Schwellenländern zeigen die Ungleichheiten im globalen Kampf gegen den Klimawandel auf.
Der Weg nach vorn
Die Herausforderungen der globalen Energiewende sind vielfältig und komplex. Der jüngste Bericht legt nahe, dass es nicht allein darum gehen kann, erneuerbare Energien auszubauen.
Vielmehr müssen auch der Energiebedarf insgesamt gesenkt, Effizienzmaßnahmen verstärkt und die politischen sowie finanziellen Rahmenbedingungen global gerechter gestaltet werden.
Das erfordert eine Neuausrichtung der internationalen Energiepolitik, die sowohl den industriellen Norden als auch den Globalen Süden einschließt.
Der neueste Statusbericht zur globalen Energiewende zeigt deutlich, dass trotz beeindruckender Fortschritte im Bereich der erneuerbaren Energien der Gesamtenergieverbrauch und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen weiterhin zunehmen.