Israel und der Libanon haben entschieden, über wesentliche Streitfragen, darunter ihre Landgrenzen, in den Dialog zu treten. Besondere Aufmerksamkeit gilt den fünf strategischen Positionen im Libanon, an denen die israelische Armee trotz eines Waffenstillstands weiterhin präsent ist, sowie der Situation libanesischer Staatsbürger in israelischer Gefangenschaft, wie aus dem Büro des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu hervorgeht.
In einer konspirativen Zusammenkunft in Nakura, Libanon, trafen sich Vertreter der betroffenen Länder Israel, den USA, Frankreich und Libanon. Im Zeichen des Friedens wurde beschlossen, drei gemeinsame Arbeitsgruppen ins Leben zu rufen, um die drängenden Themen systematisch zu adressieren. Ein kollektives Ziel der Teilnehmer ist die langfristige Stabilisierung der Region, welche auf vielfache Weise unter den Spannungen der Vergangenheit gelitten hat.
Israel, in enger Abstimmung mit den Vereinigten Staaten, bietet zur Entspannung der Beziehungen eine freudige Nachricht: Die Freilassung von fünf inhaftierten Libanesen als tröstliches Entgegenkommen an den neu gewählten libanesischen Präsidenten Joseph Aoun. Dies erfolgt vor dem Hintergrund anhaltender Ruhe zwischen den zerstrittenen Nachbarn seit einer Waffenruhe im November letzten Jahres, die allerdings durch israelische Positionen im Libanon auf eine harte Probe gestellt wird.
Historische Spannungen zwischen Israel und dem Libanon fokussierten sich immer wieder um strittige Gebiete entlang der gemeinsamen Grenzlinie. Teil des Waffenruhenkommens sind nun Verhandlungen über die sogenannte Blaue Linie, welche von essenzieller geopolitischer Bedeutung ist.