26. Oktober, 2024

Wirtschaft

Neue Führungsstruktur bei Southwest Airlines: Großzügige Benefits für den Vorstand

Neue Führungsstruktur bei Southwest Airlines: Großzügige Benefits für den Vorstand

Southwest Airlines, das in Dallas ansässige Unternehmen, hat in einer ereignisreichen Woche nicht nur eine "neu strukturierte Vorstandsschaft" angekündigt, sondern dabei auch Enthüllungen zur Vergütung und zu Reisemöglichkeiten seiner Vorstandsmitglieder gemacht. Diese Veränderungen folgen aus einer Vereinbarung mit einem aktivistischen Investor, welche die Neugestaltung der Führung notwendig machte.

Einem aktuellen Wertpapierbericht zufolge beläuft sich die derzeitige Vergütung für "nicht-angestellte" Vorstandsmitglieder auf eine jährliche Pauschale von 90.000 US-Dollar, sowie 1.500 US-Dollar für jede nicht regelmäßig angesetzte Vorstandssitzung oder Ausschusssitzung. Die Mitglieder haben zudem Anspruch auf Aktienzuwendungen im Wert von 170.000 US-Dollar, die an einem bestimmten Datum gewährt werden. Vorstandsmitglieder, die mindestens fünf oder zehn Jahre im Amt sind, erhalten je nach Amtszeit einen Barbetrag von 35.000 oder 75.000 US-Dollar bei ihrem Rücktritt.

Zusätzlich genießen die Vorstandsmitglieder während ihrer Amtszeit kostenlose Reisen mit Southwest für sich selbst, ihren Ehepartner und ihre Kinder sowie 50 "uneingeschränkte" Freiflugpässe pro Jahr. Frühere Vorstandsmitglieder, die mindestens zehn Amtszeiten hinter sich haben, erhalten zudem lebenslange kostenlose Reisen mit Southwest Airlines für sich und ihre Ehepartner.

Charles Elson, Gründungsdirektor des Weinberg Center for Corporate Governance an der University of Delaware, kommentierte, dass die festen und aktienbasierten Vergütungen nicht ungewöhnlich seien und es durchaus vorkomme, dass Unternehmen ihren Vorstandsmitgliedern Rabatte auf ihre Produkte gewährten. Allerdings sei die Rentenvergütung für Vorstandsmitglieder bei vielen Unternehmen abgebaut worden, und die Vielzahl der angebotenen kostenfreien Reisemöglichkeiten sei ungewöhnlich. "Rabatte auf Flüge kann ich nachvollziehen, aber kostenlose Reisen für so viele Menschen sowie Freunde und Familie – das ist überraschend großzügig", so Elson.

Nicolas Owens, Industrie-Equity-Analyst bei Morningstar mit Zuständigkeit für Southwest, stimmte zu, dass die lebenslangen Reisemöglichkeiten für langgediente Vorstandsmitglieder "etwas ungewöhnlich" seien, betonte jedoch, dass sie das Unternehmen kaum etwas kosteten. Insgesamt halte er die Vergütung der Vorstandsmitglieder weder für "verschwenderisch noch extravagant" im Vergleich zu anderen US-amerikanischen Fluggesellschaften oder Unternehmen. "Diese Ausgaben beeinflussen den operativen Gewinn des Unternehmens nicht in bedeutendem Maße", schrieb Owens in einer E-Mail-Antwort auf Fragen.