Saudi-Arabien hat den führenden Manager ausgetauscht, der für das ambitionierte Zukunftsprojekt Neom verantwortlich zeichnete. Dies deutet darauf hin, dass das Vorhaben möglicherweise Probleme hat, seine ehrgeizigen Ziele zu erfüllen. Nadhmi Al-Nasr, bisheriger CEO des 1,5 Billionen Dollar schweren Projekts, wird vorübergehend durch Aiman Al-Mudaifer ersetzt. Al-Mudaifer leitete in den vergangenen sechs Jahren den lokalen Immobilienbereich des staatlichen Public Investment Fund, dem Eigentümer von Neom.
Der Wechsel in der Führungsspitze markiert einen neuen Abschnitt in der Entwicklung von Neom. Es wird erwartet, dass diese Neuaufstellung für operative Kontinuität, Flexibilität und Effizienz sorgt, um den ursprünglichen Zielen des Projekts gerecht zu werden. Neom steht im Zentrum der Pläne von Kronprinz Mohammed bin Salman, die auf die Diversifizierung der stark vom Öl abhängigen saudischen Wirtschaft abzielen. Ursprünglich mit einem Gesamtbudget von 500 Milliarden Dollar angekündigt, wird das Projekt mittlerweile auf bis zu 1,5 Billionen Dollar geschätzt.
Eine zentrale Vision der Entwicklung ist „The Line“, zwei mehr als Empire State Building hohe und spiegelverkleidete Wolkenkratzer, die länger als die Strecke zwischen New York und Philadelphia wären. Sie sollen in Zukunft Krankenhäuser, Parks und Schulen beherbergen und neun Millionen Einwohner aufnehmen – alles ohne Autos. Das Konzept basiert auf einem erweiterten und nach oben gefalteten Gitternetzsystem nach dem Vorbild von Manhattan.
Der detaillierte Plan für die erste Bauphase umfasst auch eine „versteckte Marina“. Ab 2025 sollen erste Arbeiten an den Fundamenten von The Line beginnen, bevor der Bau in die Höhe geht. Ein konkreter Liefertermin steht jedoch noch aus.
Darüber hinaus umfasst Neoms Vision weitere Projekte – von Häfen bis hin zu touristischen Entwicklungen. Neben The Line werden der Bau des Skigebiets Trojena in den Bergen und eine schwimmende Industriestadt namens Oxagon priorisiert. Der Baubeginn für das Luxusziel Magna ist für 2027 geplant.