Die Commerzbank plant eine Neubesetzung ihrer Führungsspitze. Der Aufsichtsrat hat bekanntgegeben, dass Bettina Orlopp, derzeit Finanzvorständin, bald als Vorstandsvorsitzende die Leitung des Instituts übernehmen soll. Sie wird Manfred Knof ablösen, der seit 2021 an der Spitze der Bank steht. Neben diesem Wechsel wird Michael Kotzbauer, aktuell Firmenkundenvorstand, die Position des stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden einnehmen. Wann genau die Übergabe stattfindet, wurde noch nicht mitgeteilt.
Der Aufsichtsratsvorsitzende Jens Weidmann äußerte sich positiv über die Personalentscheidung und bezeichnete Orlopp als ideale Nachfolgerin. Er betonte die Bedeutung klarer Verantwortlichkeiten in der aktuellen Phase der Bank. Zudem bedankte sich Weidmann bei Knof für dessen Durchsetzungskraft und strategischen Weitblick, wodurch die Bank einen bemerkenswerten Erfolg verzeichnen konnte. Unter Knofs Führung erzielte die Commerzbank 2023 einen Rekordgewinn, unterstützt von gestiegenen Zinsen.
Parallel dazu setzt die italienische Großbank Unicredit die Commerzbank unter Druck, da sie signifikante Anteile an dem Institut erworben hat und plant, ihren Anteil weiter aufzustocken. Großinvestoren, wie die Fondsgesellschaft Deka, fordern daher eine rasche Klärung der Vorstandsfrage. Die Bundesregierung um Bundeskanzler Olaf Scholz lehnt die Übernahmeversuche der Unicredit entschieden ab und bezeichnete sie als 'unfreundliche Attacke'.
Bettina Orlopp ist seit 2014 für die Commerzbank tätig und gehört seit 2017 dem Vorstand an. Sie war zuvor Partnerin bei McKinsey und hat als promovierte Betriebswirtin und Mutter zweier Kinder eine bemerkenswerte Karriere hinter sich. Orlopp freut sich auf ihre neue Rolle und resümiert ihre Aufgabe mit Respekt und Selbstvertrauen. Ihr fünfjähriger Vertrag umfasst auch vorübergehend die Rolle der Finanzvorständin, bis ein Nachfolger gefunden ist.
Die strategische Neubesetzung soll der Commerzbank in einer kritischen Phase Stabilität und Klarheit bringen.