28. November, 2024

Wirtschaft

Neue Front im Weltfinanzsystem: Brics plant alternatives Zahlungssystem

Neue Front im Weltfinanzsystem: Brics plant alternatives Zahlungssystem

Die Brics-Staaten arbeiten an der Schaffung eines eigenen Bankzahlungssystems, was die Wirksamkeit internationaler Sanktionen zunichtemachen könnte, so die Warnung eines ehemaligen Schatzkanzlers. Diese Allianz aus aufstrebenden Wirtschaftsnationen umfasst Russland, China, Indien und Brasilien als Gründungsmitglieder, zusätzlich zu Südafrika, Iran, Ägypten, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Äthiopien.

Lord Lamont of Lerwick äußerte Bedenken, dass ein konkurrierendes Zahlungssystem eine ernsthafte Bedrohung für das westlich dominierte Finanzwesen darstellen könnte, falls es Realität wird. Seine Äußerungen folgten auf die Ankündigung von Russlands Präsident Wladimir Putin, der die Entdollarisierung der Weltwirtschaft beim letzten Brics-Gipfel proklamierte.

Die chinesischen Staatsmedien berichten, dass das geplante Zahlungssystem auf Technologien der Bank for International Settlements basieren soll. Diese hat mit dem Projekt mBridge bereits eine Plattform für grenzüberschreitende Zahlungen entwickelt. Die Vereinigten Staaten haben Bedenken geäußert, dass diese Technologie an potenziell problematische Akteure weitergegeben werden könnte.

Lord Livermore, Finanzminister im britischen Schatzamt, betonte die Bedeutung eines integrierten globalen Finanzsystems für weltweites Wohlstandswachstum und finanzielle Stabilität. Fragmentierung sei schädlich, während liquide Märkte die wirtschaftliche Effizienz fördern. Daher plane die britische Regierung, die internationalen Beziehungen zu stärken und das bestehende, auf Regeln basierende System zu schützen.

Er bekräftigte, dass diese Entwicklungen ernst genommen werden sollten, wolle jedoch keine Spekulationen über die konkreten Vorschläge der Brics-Staaten anstellen. Die britische Regierung sei der Überzeugung, dass das derzeitige internationale Finanzmodell effektiv arbeite und werde ihre internationalen Partnerschaften fortsetzen. In Bezug auf die Effektivität von Sanktionen bleibe man zuversichtlich und werde weiterhin wirtschaftliche Sanktionen als wichtiges Instrument einsetzen, wo nötig.