10. Januar, 2025

Energy

Neue Frist für Nord Stream 2: Ein Hoffnungsschimmer im Konkurs-Verfahren

Neue Frist für Nord Stream 2: Ein Hoffnungsschimmer im Konkurs-Verfahren

Im Spannungsfeld internationaler Energiepolitik hat die Betreibergesellschaft der umstrittenen Nord Stream 2-Pipeline einen unerwarteten Aufschub im Ringen um eine Einigung mit ihren Gläubigern erhalten. Dies könnte der entscheidende Schritt sein, um einem drohenden Konkurs zu entgehen. Ursprünglich stand eine richterliche Entscheidung im Kanton Zug für den 10. Januar im Raum. Doch nun hat das zuständige Gericht die Frist bis zum 9. Mai verlängert und macht deutlich, dass bis dahin alle Kleingläubiger ihre Zahlungen „in voller Höhe“ erhalten müssen. Der Nachweis dieser Zahlungen ist essenziell, denn bei Nichteinhalten wird ohne erneute Fristsetzung das Konkursverfahren eingeleitet, was dem deutschen Insolvenzverfahren entspricht. Die Pipeline, entstanden unter der Regie des russischen Energieriesen Gazprom, sollte ursprünglich russisches Gas durch die Ostsee nach Deutschland befördern. Doch obwohl die fast zehn Milliarden Euro teure Anlage mit einer Länge von 1.200 Kilometern fertiggestellt wurde, kam sie nie zum Einsatz. Die geopolitischen Spannungen, insbesondere nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022, führten zu einem Stopp der Inbetriebnahme. Vor diesem Hintergrund wurden im September desselben Jahres sogar Teile eines Röhrenstrangs durch Sabotage beschädigt, ein Schicksal, das auch die in Betrieb befindliche Nord-Stream-1-Pipeline ereilte. In der Rolle des Sachwalters präsentierte das Unternehmen Transliq den Gläubigern im November einen Nachlassvertrag. Diese Art der Vereinbarung, bei der Gläubiger auf Teile ihrer Forderungen verzichten müssten, wurde bislang nicht angenommen. Dennoch bietet ein Nachlassvertrag im Vergleich zu einem Konkurs sowohl für das betroffene Unternehmen als auch für die Gläubiger rechtliche Vorteile.