Die Freilassung israelischer Geiseln durch die Hamas im Gazastreifen zeigt weitere Fortschritte. In einer ergreifenden Liveübertragung im Fernsehen wurde die israelische Soldatin Agam Berger von vermummten Bewaffneten an das Rote Kreuz übergeben. Mit bewegtem Applaus verfolgte ihre Familie in Israel den emotionalen Moment, als die junge Frau zurückgegeben wurde. Inzwischen ist sie in der Obhut der israelischen Armee.
Zusätzlich zu Agam Berger wird erwartet, dass die Deutsch-Israelin Arbel Yehud und der 80-jährige Gadi Moses gemeinsam mit fünf thailändischen Arbeitern an verschiedenen Orten innerhalb des Gazastreifens freikommen. Nach ihrer Freilassung sollen sie zunächst in einem israelischen Militärlager medizinisch versorgt werden, bevor sie auf vier Krankenhäuser in Israel verteilt werden. Als Teil der Vereinbarung sollen 110 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen freikommen, einschließlich solcher, die wegen Mordes verurteilt sind.
Arbel Yehud war Opfer eines gewaltsamen Überfalls durch die Hamas am 7. Oktober 2023 und wurde zusammen mit ihrem Freund aus ihrem Zuhause verschleppt. Die Freilassung stand aufgrund von Verzögerungen zunächst infrage, nun scheint sie im Austausch gegen Häftlinge gesichert. Trotz der schwierigen Umstände bleibt die Hoffnung auf weitere Freilassungen bestehen.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf den palästinensischen Insassen, darunter Sakaria Subeidi, der einst führende militärische Befehlshaber in der Fatah-Bewegung war und nun freikommen soll. Mahmud Atallah, der eine lebenslange Strafe verbüßt, gehört ebenfalls zu den Häftlingen, die freigelassen werden sollen. Eine besondere Note erhält der Vorgang durch die thailändischen Arbeiter, deren Freilassung ohne den Austausch palästinensischer Häftlinge erfolgt, dank einer speziellen Übereinkunft zwischen der Hamas und Thailand.
Die Spannungen bleiben zwar hoch, doch das Abkommen zur Waffenruhe und zum Austausch von Geiseln gibt Anlass zu vorsichtigem Optimismus. Die Verhandlungen haben das Ziel, innerhalb von sechs Wochen insgesamt 33 Geiseln auszutauschen. Davon sind acht Geiseln inzwischen verstorben, wie die Hamas bekannt gab, und die Suche nach den verbliebenen 80 Geiseln geht weiter.