Airbus, Thales und Leonardo, die Schwergewichte der europäischen Luft- und Raumfahrtbranche, sondieren aktuell die Möglichkeit, ein gemeinsames Unternehmen im Weltraumsektor zu gründen. Diese Initiative, bekannt als "Projekt Bromo", zielt darauf ab, einen europäischen Satellitenmarktführer zu schaffen, der es mit Elon Musks Starlink aufnehmen kann.
Das ambitionierte Projekt, das nach dem indonesischen Vulkan Bromo benannt ist, wird von Insidern mit dem Erfolgsmodell des Rüstungsunternehmens MBDA verglichen. MBDA gehört ebenfalls zu Airbus, Leonardo und BAE Systems und hat sich als führend im Bereich der Raketenherstellung etabliert. Die Initiative deutet auf die zunehmenden Bestrebungen der europäischen Hersteller hin, in einem von Verlusten geprägten Markt wettbewerbsfähiger zu werden, da Starlink die niederen Erdumlaufbahnen dominiert.
Obwohl die Gespräche sich noch im Anfangsstadium befinden, haben sie bereits genug Fortschritte gemacht, um innerhalb von Airbus einen spezifischen Codenamen sowie eine bevorzugte Struktur zu erhalten, die auf der Zusammenführung von Satellitenvermögen basiert. Ein einfaches Aufkaufen von Vermögenswerten durch einen der Partner ist hier nicht vorgesehen, wie aus informierten Kreisen verlautet.
Leonardo-CEO Roberto Cingolani bestätigte auf einer Veranstaltung in Rom, dass es "verschiedene technische Diskussionen" gebe und die beabsichtigte Struktur sich am MBDA-Modell orientieren werde. Airbus und Thales hingegen äußerten sich nicht weiter zu den Plänen. Die vorgeschlagenen Fusionen sind zudem separat von den bei Airbus anstehenden Stellenstreichungen zu betrachten und könnten mehrere Jahre benötigen, um vollständig umgesetzt zu werden. Dennoch symbolisieren sie eine dynamische Anstrengung, dem europäischen Raumfahrtsektor wieder zu alter Stärke zu verhelfen.