Forschende haben einen potenziellen Auslöser für das Pims (Pediatric Inflammatory Multisystem Syndrome) entdeckt, eine seltene, aber ernste entzündliche Reaktion, die bei Kindern und Jugendlichen nach einer Covid-19-Infektion auftreten kann. Die aktuelle Studie zeigt einen Zusammenhang zwischen dem Krankheitsbild von Pims und einer Reaktivierung des Epstein-Barr-Virus (EBV), einem Virus, das allgemein als Auslöser für das Pfeiffersche Drüsenfieber bekannt ist. Das EBV bleibt auch nach einer scheinbar überwundenen Infektion im Körper vorhanden und kann bei geschwächtem Immunsystem erneut aktiv werden. Diese Reaktivierung wurde bei Pims-erkrankten Kindern beobachtet. Die betroffenen Kinder zeigten spezifische Antikörper und Immunzellen, die auf eine Wiederaufflammen des Virus hinweisen. Besonders bemerkenswert ist hierbei die Rolle eines Botenstoffes namens TGF?, der das Immunsystem schwächt, was es dem EBV ermöglicht, sich erneut zu vermehren und die Erkrankung auszulösen. Erfreulicherweise sind die meisten Pims-Fälle gut behandelbar, und die Genesungsrate ist hoch. Ein Team der Charité und des Deutschen Rheuma-Forschungszentrums (DRFZ) hat im Rahmen ihrer Studie 145 Fälle von Pims untersucht, um diese Zusammenhänge besser zu verstehen. Diese neuen Einsichten könnten möglicherweise auch für Erkrankungen wie Long Covid relevant sein, das ebenfalls mit der Reaktivierung von latenten Viren in Verbindung gebracht wird. Der Rückgang der gemeldeten Pims-Fälle seit Herbst 2022 könnte auf die höhere Grundimmunität in der Bevölkerung zurückzuführen sein. Auch scheinen die seitdem zirkulierenden Covid-Varianten das Immunsystem weniger zu stimulieren, was zu milderen Krankheitsverläufen führen könnte.
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Neue Erkenntnisse zur Entzündungsreaktion Pims bei Kindern: Epstein-Barr-Virus im Fokus
