18. Oktober, 2024

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Neue Entwicklungen im kanadischen Tabakstreit: Milliardenvergleich zwischen Zigarettenherstellern

Neue Entwicklungen im kanadischen Tabakstreit: Milliardenvergleich zwischen Zigarettenherstellern

Im hart umkämpften Rechtsstreit um die gesundheitlichen Auswirkungen von Tabak in Kanada haben die Zigarettenhersteller Philip Morris, British American Tobacco und Japan Tobacco einem milliardenschweren Vergleich zugestimmt. Laut einer Erklärung von Philip Morris wollen die Unternehmen umgerechnet rund 23,6 Milliarden US-Dollar zahlen, um den Klagen ehemaliger und aktueller Raucher aus der Provinz Quebec zu begegnen. Diese Lösung wurde durch einen gerichtlich ernannten Mediator vorgeschlagen.

Bereits 2015 hatten kanadische Gerichte festgestellt, dass die Unternehmen seit den 1950er Jahren um die gesundheitlichen Risiken von Tabakwaren gewusst, aber nicht ausreichend gewarnt haben. In der Folge wurde ihnen aufgegeben, etwa 100.000 Betroffene zu entschädigen. Diese Entscheidung wurde 2019 bestätigt, wodurch die kanadischen Tochtergesellschaften der Konzerne Insolvenzschutz beantragen mussten.

Seitdem laufen Verhandlungen unter gerichtlicher Aufsicht, um eine Einigung herbeizuführen. Philip Morris erklärte, dass die Verteilung der Vergleichssumme unter den Unternehmen noch nicht geklärt sei, jedoch hoffe man auf einen baldigen Abschluss des Prozesses. Der CEO von Philip Morris, Jacek Olczak, äußerte die Hoffnung, dass sich die kanadische Tochter Rothmans, Benson & Hedges bald auf die Zukunft konzentrieren könne.

Aufseiten British American Tobacco sieht man die Entwicklung als positiven Fortschritt in Richtung einer Einigung. Die Tochtergesellschaft Imperial Tobacco Canada hat dem Vergleichsrahmen bereits zugestimmt. Die Finanzierung soll durch vorhandene Barmittel und zukünftige Einnahmen aus dem Verkauf von Tabakprodukten in Kanada gesichert werden. Derweil verzeichneten die Aktien von British American Tobacco am Freitagmorgen ein Minus von 3 Prozent.

Die Abstimmung über den Vergleichsplan ist für Dezember angesetzt, und bei Zustimmung der Kläger könnte im ersten Halbjahr des nächsten Jahres eine gerichtliche Genehmigung erfolgen. Japan Tobacco hat bislang keinen Kommentar zu den Entwicklungen abgegeben.