Die Pflegebranche verzeichnete im vergangenen Jahr eine positive Entwicklung: Die Anzahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge in der Pflege stieg um bemerkenswerte neun Prozent auf rund 59.500. Dies teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden auf Grundlage vorläufiger Ergebnisse mit. Trotz dieses Zuwachses blieb die Gesamtzahl der Auszubildenden zur Pflegefachfrau und zum Pflegefachmann relativ stabil bei etwa 147.100.
Seit der Reform im Jahr 2020, bei der verschiedene pflegerische Berufe wie die des Gesundheits- und Krankenpflegers sowie des Altenpflegers zur dreijährigen Ausbildung zur Pflegefachperson zusammengefasst wurden, zeigt sich die Branche in einer Phase der Transformation. Diese strukturellen Veränderungen tragen offenbar zur Attraktivität der Ausbildung bei.
Interessant ist zudem die Entwicklung in der Geschlechterverteilung: Die Zahl der männlichen Auszubildenden stieg um vier Prozent auf 38.400 an, während die Anzahl der weiblichen Auszubildenden leicht um ein Prozent auf 108.700 zurückging. Der Frauenanteil liegt dennoch bei beachtlichen 74 Prozent und dominiert somit weiterhin das Feld.
Erstmals präsentierte das Statistische Bundesamt auch Zahlen zum Pflegestudium, das als Alternative zur klassischen Ausbildung an Hochschulen mit einem Bachelorabschluss angeboten wird. Ende des Jahres 2023 waren etwa 1.200 Studierende in diesem Studiengang eingeschrieben, darunter 700 Erstsemester. Diese neuen Bildungswege könnten zukünftig eine wichtige Rolle bei der Deckung des Fachkräftebedarfs in der Pflege spielen.