13. Dezember, 2024

Wirtschaft

Neue Dynamik in den deutsch-südafrikanischen Beziehungen

Neue Dynamik in den deutsch-südafrikanischen Beziehungen

In einem jüngsten Treffen in Pretoria betonte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Bedeutung einer vertieften Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Südafrika. Er hob hervor, dass dabei auch strittige Themen in den Dialog einbezogen werden sollten. Besonders wünschenswert seien zusätzliche Investitionen aus Deutschland, betonte Steinmeier nach Gesprächen mit dem südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa. Deutschland und Südafrika verbindet nicht nur eine wirtschaftliche Partnerschaft, sondern auch gemeinsame Werte als liberale Demokratien, die sich für Multilateralismus und die Zusammenarbeit bei den Vereinten Nationen einsetzen. Unvermeidbare Differenzen, wie etwa die Einschätzung der Lage in der Ukraine, sollten stets im Dialog geklärt werden, anstatt ausgeklammert zu werden. Erstmalig regiert Ramaphosa das Land in einer Koalition, nachdem der Afrikanische Nationalkongress (ANC) nach den Parlamentswahlen im Mai die absolute Mehrheit verlor. Diese elf Parteien umfassende Koalition, die durch den massiven Stimmverlust des ANC notwendig wurde, könnte langfristig Bestand haben, wie Steinmeier optimistisch anmerkte. Beim protokollarischen Empfang in Ramaphosas Amtssitz kam es zu Verzögerungen. Ein deutscher Gast in einem japanischen Auto - ein Fauxpas, der Präsident Ramaphosa verwunderte, da in Südafrika auch BMW, Daimler und VW produzieren. Steinmeiers Zeitplan geriet ins Wanken, doch die gute Stimmung konnte dies nicht trüben. Mit einem Handelsvolumen von über 20 Milliarden Euro ist Südafrika Deutschlands entscheidender Exportmarkt in Afrika und ein zentraler Knotenpunkt für weitere Märkte des Kontinents. Mehr als 600 deutsche Unternehmen sind hier aktiv und tragen maßgeblich zur lokalen Wirtschaft bei. Als einziges afrikanisches Mitglied der G20 unterstreicht Südafrika seine Bedeutung als Stimme des Globalen Südens und übernimmt derzeit deren Präsidentschaft. Steinmeier blickt voraus auf den anschließenden Vorsitz der USA und zeigt sich überzeugt, dass Südafrikas Einfluss in der internationalen Gemeinschaft weiter wächst.