31. Januar, 2025

Politik

Neue Anreize für Hausarztpraxen: Gesetz für bessere Patientenversorgung beschlossen

Neue Anreize für Hausarztpraxen: Gesetz für bessere Patientenversorgung beschlossen

Der Bundestag hat ein wegweisendes Gesetz zur Stärkung der hausärztlichen Versorgung in Deutschland gebilligt. Durch finanzielle Anreize und erhebliche Vereinfachungen soll die Zugänglichkeit zu Terminen in Hausarztpraxen verbessert werden, insbesondere für gesetzlich Versicherte. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) betonte, dass die Terminfindung somit künftig spürbar erleichtert werde.

Nach dem Koalitionsbruch zwischen SPD, Grünen und FDP schien das Gesetz lange Zeit auf der Kippe zu stehen. In letzter Minute einigten sich die Parteien jedoch auf wesentliche Reformpunkte, mit dem Ziel, den Hausarztberuf attraktiver zu gestalten – insbesondere in ländlichen Regionen sowie in sozial schwächeren städtischen Bezirken. Angesichts von 5.000 vakanten Hausarztpositionen soll das Gesetz die Versorgungslage deutlich verbessern.

Ein wesentlicher Punkt der Reform ist die Aufhebung der Obergrenzen bei der Vergütung für Hausärzte. Jede erbrachte Leistung wird jetzt honoriert – unabhängig vom Budgetausschöpfung. Dies soll die Ärzte ermutigen, mehr Patienten zu betreuen. Die Einführung spezieller Pauschalen für chronische Patienten und zusätzliche Abgeltung für abendliche Sprechzeiten sind weitere Maßnahmen. Diese Veränderungen könnten jedoch zu Mehrkosten im "unteren dreistelligen Millionenbereich" für die gesetzlichen Krankenkassen führen, so das Ministerium.

Das Gesetz verspricht zudem, die bürokratischen Hürden für Hausärzte abzubauen und deren Lotsenfunktion zu stärken. Diese Maßnahmen sind notwendig, um den Herausforderungen bevorstehender Ruhestandswellen zu begegnen. Die Zahl der Hausärzte ist auf 51.389 gestiegen, doch das Durchschnittsalter ist hoch. Besonders bemerkenswert ist die Abschaffung der Altersbeschränkung bei der "Pille danach", die nun uneingeschränkt zulasten der Kassen erhältlich ist.