Der prestigeträchtige S&P 500 Index durchläuft vierteljährlich eine Neugewichtung, um dynamische Unternehmen aus der aktuellen Wirtschaftswelt zu integrieren. In den jüngsten Anpassungen fanden zwei potenzielle Gewinner im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) ihren Platz im Index: Super Micro Computer und Palantir Technologies.
Beide Unternehmen verzeichnen in den letzten Quartalen bemerkenswerte Gewinnsprünge, angetrieben durch die florierende KI-Branche. Prognosen zufolge soll der heutige KI-Markt im Wert von 200 Milliarden US-Dollar bis zum Ende des Jahrzehnts über eine Billion US-Dollar erreichen. Dies könnte bedeuten, dass sich der Erfolgstrend für beide Akteure noch lange fortsetzen wird.
Supermicro agiert als unsichtbarer Riese in der Welt der KI-Datenzentren. Mit Komponenten von Workstations bis hin zu Servern gewährleistet das Unternehmen den reibungslosen Betrieb dieser Einrichtungen. Besondere Erfolge erzielt Supermicro durch seine enge Zusammenarbeit mit führenden Chip-Designern, die es ermöglicht, Innovationen rasch in die eigenen Produkte zu integrieren. Ein bedeutsames Beispiel hierfür ist die Aufnahme des neuen Blackwell-Chips von Nvidia. Trotz des Erfolgs sieht sich Supermicro durch eine Untersuchung des Justizministeriums sowie einen kritischen Bericht von Hindenburg Research mit Gegenwind konfrontiert.
Im Gegensatz dazu unterstützt Palantir Organisationen, Unternehmen und Regierungen dabei, ihre Daten effizienter zu nutzen. Einst stark auf Regierungsverträge angewiesen, hat Palantir sein Geschäftsfeld deutlich erweitert und zählt nun fast 300 US-amerikanische kommerzielle Kunden. Der Umschwung ist nicht zuletzt der Einführung der Artificial Intelligence Platform (AIP) im vergangenem Jahr zu verdanken. Aktuelle Quartalszahlen zeigen beeindruckende Wachstumsraten, mit einem historischen Quartalsgewinn von 134 Millionen US-Dollar.
Während beide Unternehmen überzeugende Leistungen im KI-Sektor zeigen und optimistische Zukunftsaussichten besitzen, unterscheiden sie sich deutlich in der Bewertung. Supermicro erscheint derzeit als kostengünstigere Option mit einem 14-fachen Kurs-Gewinn-Verhältnis, während Palantir bei über der 100-fachen Bewertung notiert. Die Wahl hängt letztlich von der individuellen Risikobereitschaft der Investoren ab. Risikoscheue Anleger könnten sich zunächst für Palantir entscheiden, während risikofreudigere Investoren bei Supermicro ein attraktives Investment finden könnten.