Robert F. Kennedy Jr., bekannt als Umweltaktivist und Impfgegner, wurde von Donald Trump als designierter US-Gesundheitsminister nominiert. Diese Entscheidung könnte weitreichende Folgen für staatliche Gesundheitsbehörden und -programme haben. Kennedy hatte zuvor angekündigt, die US-Behörde für Lebens- und Arzneimittel (FDA) radikal umzugestalten.
Seine Aussagen richten sich konkret gegen die vermeintliche Nähe der FDA zur Pharmaindustrie, die einen Großteil der Behörde finanziert. Er kritisierte die FDA scharf und unterstellte, dass deren Mitarbeitende wirtschaftlichen Interessen der großen Pharma- und Lebensmittelkonzerne dienen würden. Kennedy forderte daher öffentlichkeitswirksam die Mitarbeiter der FDA auf, ihre Unterlagen zu sichern und sich auf eine mögliche Entlassung vorzubereiten.
Diese Ankündigung führte zu unmittelbaren Auswirkungen auf die Finanzmärkte. Insbesondere die Aktienkurse der Impfstoffhersteller wie Pfizer und Moderna verzeichneten Einbrüche von bis zu zwei Prozent nach Bekanntwerden von Kennedys Nominierung. Auch die führende Interessenvertretung der Pharmaindustrie, die Pharmaceutical Research and Manufacturers of America, äußerte den Wunsch, konstruktiv mit der neuen Regierung zusammenzuarbeiten, hob aber gleichzeitig die Errungenschaften der Impfstoffentwicklung hervor, ohne Kennedy direkt zu erwähnen.
Del Bigtree, ein Vertrauter Kennedys, erwartet eine rigorose Prüfung der Verbindungen zwischen FDA-Mitarbeitern und der Industrie. Diese Maßnahmen sollen für mehr Transparenz sorgen und könnten zu öffentlich zugänglichen Ergebnissen führen. Kennedy, der zunächst als unabhängiger Präsidentschaftskandidat antrat, hatte seine Kampagne zugunsten Trumps im August eingestellt und damit den Grundstein für seine jetzige Ernennung gelegt.