Die Debatte um die optimale Zusammensetzung von Pensionsfonds ist um eine weitere Finanzexpertise reicher. Entgegen der Meinungen einiger Branchenkollegen, die die historische Performance von Aktien betonen, plädiert der ehemalige Leiter der Unternehmensfinanzierung bei Boots für eine klare Fokussierung auf Anleihen in betrieblichen Altersversorgungssystemen.
Betriebliche Altersversorgungssysteme ähneln langlaufenden Anleihen mit festen Zahlungen an die Rentner, abgesichert durch das Unternehmen. Diese Systeme sollten demnach Anleihen, insbesondere inflationsgebundene Anleihen, halten, da sie diesen langfristigen Verpflichtungen entsprechen. Aktien hingegen bergen ein unnötiges Risiko und stellen eine Form von Hebelwirkung dar, vergleichbar mit der Ausgabe einer langlaufenden Unternehmensanleihe, deren Erlös in Aktien anderer Unternehmen investiert wird.
Seit über 40 Jahren gilt das Halten von Anleihen zur Deckung von Pensionsverpflichtungen als ein Grundprinzip der Unternehmensfinanzierung. Diese Praxis wurde zudem bereits vor 25 Jahren bei Boots etabliert und hat sich seither als Standard bei vielen britischen Unternehmen durchgesetzt. Dadurch wurde das Risiko für die einzelnen Pensionäre, Aktionäre und das gesamte Finanzsystem deutlich reduziert.
Ein weiterer Vorteil der Anleihenstruktur ist die Möglichkeit für Unternehmen, eigene Anleihen zur Finanzierung von Investitionen zu emittieren, die dann von anderen Pensionsfonds erworben werden können. Diese "Tugendkreislauf" stärkt das finanzielle Ökosystem und spart zudem Kosten für Fondsmanager.