Der designierte Kommandeur der neuen Heimatschutzdivision, Generalmajor Andreas Henne, treibt die rasche Bereitstellung seiner Einheiten für den Schutz von Infrastruktur und etwaige Verbündetenaufmärsche voran. Er betont die veränderte Sicherheitslage und verweist auf aktuelle Sabotageversuche gegen die Bundeswehr. Henne beobachtet zunehmende Drohnenaktivitäten, die im Kontext eines NATO-Aufmarsches ernste Bedrohungen darstellen könnten, insbesondere wenn sie mit Sprengmitteln ausgerüstet werden.
Die Bundeswehr erweitert ihre Struktur durch die Gründung der vierten Heeresdivision für den Heimatschutz. Bei der anstehenden Aufstellung sollen der neuen Einheit zunächst sechs Regimenter mit rund 6.000 Mitgliedern zugeordnet werden. Generalmajor Henne hebt jedoch die Notwendigkeit einer größeren Soldatenzahl hervor; der Abwärtstrend bei der Gesamtstärke der Bundeswehr bleibt eine Herausforderung. Hoffnung setzt man auf die Einführung eines neuen Wehrdienstes, der eine Basis für den Personalaufbau schaffen könnte.
Die NATO-Grenze hat sich seit dem Kalten Krieg nach Osten verschoben, und Deutschland etabliert sich zunehmend als logistisches Zentrum für militärische Operationen. Ein zentraler Schwerpunkt liegt auf dem Schutz kritischer Infrastrukturen, die sowohl militärischen als auch zivilen Zwecken dienen. Die Effizienzsteigerung durch multifunktionalen Schutz von Objekten wie Kraftwerken wird als strategischer Vorteil betrachtet.
Die Vorbereitungen in der Julius-Leber-Kaserne laufen auf Hochtouren, doch besteht noch Bedarf an Ausrüstung, insbesondere Kommunikationsmitteln zur effektiven Anbindung an Führungsstellen. Ein funktionales Lagerungssystem für Waffen hat bislang gefehlt, und hier wird auf Verbesserungen durch die neue Division gehofft. Generalmajor Henne pocht auf die Fähigkeit, in Krisenlagen spontan und koordiniert reagieren zu können, wobei das Konzept "fight tonight" als Maßstab dient.
Zudem wird verstärkt auf die Zusammenarbeit mit zivilen Partnern gesetzt. Die Integration von zivilen Fähigkeiten und schweren Maschinen in die militärische Logistik und Infrastruktur wird als zukunftsweisend angesehen. Gleichzeitig lädt Henne zu einem Umdenken hinsichtlich der Rollenverteilung innerhalb der Truppe ein, um die Vielfalt an Fähigkeiten optimal zu nutzen.