Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat umfangreiche Reformen innerhalb der Kommandostruktur der Streitkräfte angekündigt, die das Militärland neu ordnen sollen. Das Konzept des Armeekorps hat bereits grünes Licht erhalten, wie Selenskyj in seiner jüngsten Videoansprache bestätigte. Der Fokus liegt hierbei auf der Ernennung hochqualifizierter Korpskommandeure, die nicht nur über umfangreiche Kampferfahrung verfügen, sondern auch ein modernes strategisches Denken mitbringen. Die Notwendigkeit einer solchen Modernisierung sei laut Selenskyj unbestreitbar.
Derzeit basiert die größte organisatorische Einheit der ukrainischen Armee auf dem Brigadenmodell, in dem etwa 5.000 Soldaten tätig sind. Diese Struktur stammt aus einer Zeit, als das Konzept der ukrainischen Streitkräfte auf kleineren, professionellen Einsätzen basierte. Im Kontext des aktuellen russischen Angriffskrieges wurde dieser Aufbau jedoch als unzureichend und wenig effektiv für großangelegte militärische Operationen kritisiert. Sowohl militärische Experten als auch die operative Praxis zeigen auf, dass es durch die bestehende Struktur häufig zu Verwirrung und Verzögerungen kommt, was letztlich zu taktischen Rückschlägen führt.
Für Selenskyj ist die Umgestaltung der Armee eine der zentralen Prioritäten seiner Agenda. Darüber hinaus unterstrich er die Bedeutung der Stärkung der Flugabwehr, insbesondere um die Energieinfrastruktur vor Angriffe zu schützen. Die Sicherstellung der Zukunft des Landes hängt seiner Ansicht nach entscheidend davon ab, ob die Ukraine erfolgreich eigene Verteidigungssysteme entwickelt, ausländische Systeme erhält oder sie in Lizenz nachbauen kann.