02. Januar, 2025

Politik

Neuanfang in Syrien: Ukraine stärkt diplomatische Bande nach Regimewechsel

Neuanfang in Syrien: Ukraine stärkt diplomatische Bande nach Regimewechsel

Die politische Landschaft im Nahen Osten erfährt eine bemerkenswerte Wende: Nach dem Sturz des einst mächtigen Machthabers Baschar al-Assad in Syrien rückt die Ukraine mit einer diplomatischen Offensive in den Vordergrund. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj entsendete gleich zwei Minister, um die neuen syrischen Führer zu treffen und von Moskaus schwindendem Einfluss zu profitieren. Hierbei handelt es sich um einen bemerkenswerten Strategiewechsel in einer Region, die überwiegend als russische Einflusssphäre galt. In einem optimistischen Kommentar sagte der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha, dass das neue Syrien sich zu einem Staat entwickeln könnte, der internationales Recht, einschließlich der territorialen Integrität der Ukraine, achtet. Dieses Bekenntnis kam bei einem Treffen mit dem neuen De-facto-Führer Syriens, Ahmed al-Scharaa, von der islamistischen Gruppe Hayat Tahrir al-Scham, bei dem Sybiha auch die prekäre Situation unter den früheren Regimen von Putin und Assad verurteilte. Beide hätten sich durch "Gewalt und Folter" unterstützt, eine Allianz, die nun Vergangenheit ist. Der neue Kurs Syriens wirft auch Fragen zu den zukünftigen syrisch-russischen Beziehungen auf. Besonders im Agrarsektor zeigt sich das Ausmaß des Umbruchs deutlich. Die Ukraine nutzt die Gelegenheit und liefert 500 Tonnen Weizenmehl als humanitäre Hilfe nach Syrien, mit Unterstützung des Welternährungsprogramms. 'Grain from Ukraine' ist nicht nur als kurzfristige Hilfe gedacht, sondern auch als Auftakt für eine langfristige Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern. Der syrische Außenminister Asaad al-Shaibani signalisierte in einer gemeinsamen Pressekonferenz eine Offenheit für internationale Delegationen und strebt strategische Partnerschaften in unterschiedlichen Bereichen an. Als Zeichen des Aufbruchs plant al-Shaibani seinen ersten offiziellen Auslandsbesuch in Saudi-Arabien und markiert damit das Ende einer Ära internationaler Isolation.