11. Januar, 2025

Politik

Netzneutralität: Gerichtsurteil schränkt FCC-Einfluss weiter ein

Netzneutralität: Gerichtsurteil schränkt FCC-Einfluss weiter ein

Ein wegweisendes Urteil des Berufungsgerichts in Ohio hat die Befugnisse der Federal Communications Commission (FCC) zur Wiedereinführung von „Netzneutralität“-Regeln infrage gestellt. Diese Vorschriften, die Internetanbietern untersagten, den Datenverkehr zu drosseln oder zu blockieren, waren im Zuge der ersten Amtszeit von Präsident Donald Trump aufgehoben worden.

Die Richter in Cincinnati bezogen sich bei ihrer Entscheidung auf das bahnbrechende Urteil des US Supreme Courts im Fall Loper Bright Enterprises v. US Secretary of Commerce, das den langjährigen Grundsatz der „Chevron-Doktrin“ in Frage stellte. Diese bedeutende Änderung ermutigt Gerichte nun, die Auslegung unklarer Gesetze durch Behörden nicht mehr uneingeschränkt zu akzeptieren.

Dieses Urteil könnte das Machtungleichgewicht zwischen staatlichen Behörden und der Justiz neu definieren, wobei die Justiz in zukünftigen Fällen eine stärkere Rolle einnehmen könnte. Rechtskraft gewann das Loper Bright-Urteil beispielsweise in einem Fall um das Verbot von Wettbewerbsverboten durch die Federal Trade Commission, das in Texas blockiert wurde.

Die Debatte um die Netzneutralität bleibt weiter hochpolitisch. Während Tech-Giganten die Regelungen unterstützen, stehen Telekommunikationsunternehmen kritisch gegenüber. Unter der Biden-Administration wurden die Netzneutralitätsregeln zunächst wiederhergestellt, jedoch nun erneut in Frage gestellt. Beobachter erwarten, dass dieser Rechtsstreit letztlich den Rahmen für die Handlungsmächtigkeit von Bundesbehörden neu definieren könnte.