Big Drama in Texas: Wenn am Freitagabend Jake Paul und Mike Tyson in den Boxring steigen, steht nicht nur ein spannendes Duell bevor, sondern auch ein großer Test für Netflix. Der Streaming-Gigant überträgt sein bislang größtes Live-Sportereignis und zielt darauf ab, sein Können im Umgang mit einer breiten Zuschauerzahl unter Beweis zu stellen – mit dem Blick auf zukünftige Partnerschaften mit NFL und WWE.
Die Begegnung zwischen dem Internet-Star Jake Paul und dem 58-jährigen Ex-Schwergewichtsweltmeister Tyson wird weltweit aus dem AT&T Stadium in Arlington, Texas, für die 280 Millionen Abonnenten von Netflix ohne zusätzliche Kosten gestreamt. Für ein internationales Publikum liefert Netflix die Übertragung in mehreren Sprachen, darunter Englisch, Spanisch, Portugiesisch, Französisch und Deutsch.
Der ursprünglich für den 20. Juli angesetzte Kampf musste verschoben werden, da Tyson eine medizinische Pause benötigte. Netflix schweigt zu seinen Erwartungen, Analysten wie Doug Anmuth von JP Morgan Chase sind jedoch optimistisch. Trotz des hohen Maßstabs – schließlich erreichten einige Kämpfe von Muhammad Ali ein Milliardenpublikum – spekuliert Anmuth auf einen Rekord für die meisten Zuschauer eines Boxkampfes, dank der einfachen Zugänglichkeit über Netflix.
Der Einstieg von Netflix in die Welt des Live-Sports dient nicht nur der Erweiterung ihres Angebots, sondern auch als Ergänzung zu seinen Dokumentarfilmen und Serien. Mit Formaten wie der dreiteiligen Dokumentation "Countdown: Paul vs. Tyson" und Experimenten wie dem Netflix Cup, bei dem Formel-1-Fahrer auf PGA-Golfer trafen, zeigt Netflix Innovationsgeist. Durch Partnerschaften, wie die Weihnachts-Doppelübertragungen von NFL-Spielen, erhofft sich Netflix, im Bereich der Sportunterhaltung künftig eine größere Rolle zu spielen.