Netflix hat mit einem beeindruckenden Anstieg von fast 19 Millionen neuen Nutzern im letzten Quartal die Marke von 300 Millionen Nutzern erreicht. Besonders bemerkenswert ist dieser Erfolg angesichts der Veröffentlichung der zweiten Staffel der südkoreanischen Erfolgsserie "Squid Game", die maßgeblich zur Kundensteigerung beigetragen hat. Damit übertrifft der Streaming-Riese nicht nur die Wall-Street-Erwartungen zu Umsatz und Gewinn, sondern hebt auch die Preise im essenziellen US-Markt an, um von dem Rückenwind zu profitieren.
Insgesamt stehen nun 301,6 Millionen Haushalte auf der Netflix-Abonnentenliste. Dies markiert den größten Nutzerschub seit dem pandemiebedingten Rekord 2020, als 15 Millionen neue Abonnenten hinzukamen. Interessanterweise signalisiert Netflix, dass es nach diesem Rekordergebnis künftig auf die Veröffentlichung von Nutzerzahlen verzichten wird, wie bereits im Vorjahr angekündigt.
Analysten von Bernstein Research zeigten sich beeindruckt, beschrieben die Zahlen als "fast wie ein Tippfehler" und hoben die außergewöhnliche Übererfüllung der Prognosen hervor. Auch JPMorgan-Experte Doug Anmuth verweist auf eine glänzende Perspektive für Netflix, gestützt durch überzeugende Inhalte, Preiserhöhungen und ein sich beschleunigendes Werbegeschäft.
Aus finanzieller Sicht steigerte Netflix seinen Umsatz um 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 10,2 Milliarden Dollar; der Gewinn kletterte von 938 Millionen auf 1,87 Milliarden Dollar. Diese positiven Ergebnisse führten zu einem kräftigen Kurssprung der Aktie im vorbörslichen Handel um fast 15 Prozent, was das Potenzial für einen neuen Rekordpreis in Aussicht stellt.
Der Erfolg von "Squid Game" und anderen Produktionen zeigt nicht nur das Streaming-Geschick von Netflix, sondern unterstreicht auch den Einfluss neuer Entertainment-Formate, einschließlich Live-Events wie dem Boxkampf mit Mike Tyson und NFL-Spielen. Besonders im Live-Segment sieht Co-Chef Ted Sarandos einen strategischen Vorteil zur Kundenbindung und im Ausbau des Anzeigenmodells. Tatsächlich entscheiden sich viele Neukunden in den zwölf Märkten, in denen das werbefinanzierte Abo angeboten wird, für dieses Modell. Künftige Sport-Übertragungen wie die Frauenfußball-Weltmeisterschaften 2027 und 2031 könnten weitere Wachstumschancen eröffnen.