Netflix im Abo-Dämpfer: Wachstum bei Neuabonnenten verlangsamt sich deutlich

Der Streaminggigant Netflix erlebt nach einem beeindruckenden Wachstumsschub in den letzten Jahren einen spürbaren Dämpfer. Die aktuellen Zahlen aus dem Juli-September-Quartal zeigen, dass das Neukundenwachstum signifikant auf 5,1 Millionen Abonnenten zurückgegangen ist – ein Rückgang von 42 % im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres. Trotz dieser Entwicklung übertraf der Umsatz und der Gewinn von Netflix die Erwartungen der Analysten, wie aus den Daten von FactSet Research hervorgeht. Der kalifornische Streaming-Pionier konnte seinen Gewinn um beachtliche 41 % auf 2,36 Milliarden Dollar bzw. 5,40 Dollar je Aktie steigern. Der Umsatz kletterte im Jahresvergleich um 15 % auf 9,82 Milliarden Dollar. Für das laufende Quartal rechnet das Unternehmen mit einem weiteren Anstieg der Erlöse im gleichen Tempo, was leicht über den Prognosen der Analysten liegt. Allerdings markiert das jüngste Quartal einen Wendepunkt: Die kontinuierlichen Zuwächse durch die konsequente Eindämmung des Account-Sharings beginnen zu versiegen. Netflix hatte im vergangenen Jahr, nach einem seltenen Abonnentenverlust wegen der Pandemie, auf diese Maßnahme gesetzt und damit seither rund 57 Millionen neue Kunden gewonnen. Das entspricht einem vierteljährlichen Durchschnitt von über 7 Millionen, während viele Wettbewerber mit rückläufigen Abonnentenzahlen kämpfen. Ein weiterer Erfolgsfaktor war die Einführung eines kostengünstigeren Abos mit Werbeunterbrechungen, das erstmals in der Unternehmensgeschichte zur Verfügung steht. Auch wenn der Anteil dieses Geschäftszweiges am Gesamtumsatz noch gering ist, intensiviert Netflix seine Bemühungen, diesen Bereich auszubauen, um die Profitabilität weiter zu steigern.