Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat in einer jüngsten Ansprache entschieden verdeutlicht, dass die Ruhe im Nahen Osten trügerisch ist. Sollte die libanesische Hisbollah die derzeitige Waffenruhe brechen, droht Netanjahu mit einem „intensiven Krieg“. Diese klaren Worte fielen während eines Interviews mit dem israelischen Sender Channel 14, in dem er auch darauf hinwies, das Militär auf alle Eventualitäten vorbereitet zu haben.
Derzeit herrscht eine fragile Ruhe seit dem Inkrafttreten des Waffenstillstands am Mittwochmorgen, doch die Situation bleibt angespannt. Zwar sind die intensiven gegenseitigen Angriffe zum Erliegen gekommen, dennoch hat das israelische Militär mehrere Zwischenfälle gemeldet und sieht sich zu punktuellen Maßnahmen gegen Hisbollah-Mitglieder gezwungen. Gleichzeitig erhebt die libanesische Armee schwere Vorwürfe gegen Israel, es sei für Verletzungen des Abkommens verantwortlich.
Die Definition dessen, was eine Verletzung dieser Waffenruhe konkret darstellt, blieb in Netanjahus Ankündigung nebulös, was Raum für unterschiedliche Interpretationen und weitere Spannungen lässt. In dieser prekären Situation schauen Beobachter gespannt auf die nächsten Tage, während beide Seiten sich gegenseitig der Provokation bezichtigen.