Israels Premierminister Benjamin Netanjahu hat Verteidigungsminister Joav Galant während der laufenden militärischen Auseinandersetzungen mit der Hamas und der Hisbollah-Miliz abgesetzt. Der Wechsel in dieser Schlüsselposition erfolgt zu einem heiklen Zeitpunkt und hat sowohl politisch als auch in der Bevölkerung hohe Wellen geschlagen. Israel Katz, der bisherige Außenminister, soll nun das Verteidigungsressort übernehmen, während Gideon Saar als neuer Außenminister bereitsteht. Die Entscheidung, Galant inmitten eines Krieges abzuberufen, wurde sowohl innerpolitisch als auch international scharf kritisiert. Tausende Menschen versammelten sich in Tel Aviv und weiteren Städten, um gegen Netanjahus Vorgehen zu protestieren. Die Demonstranten blockierten Verkehrswege und skandierten gegen die Regierung und den Premier. Diese öffentliche Unruhe spiegelt das enorme Misstrauen wider, das Netanjahu durch seine Entscheidung ausgelöst hat und verdeutlicht die angespannte politische Lage in Israel. Innerhalb der Opposition wurde der Schritt als "Akt des Wahnsinns" bezeichnet. Oppositionsführer Jair Lapid forderte die Bevölkerung auf, ihre Unzufriedenheit auf offener Straße auszudrücken. Gleichzeitig äußerte sich der rechtsgerichtete Polizeiminister Ben Gvir positiv zur Entlassung, da er glaubt, dass nur ohne Galant ein vollständiger Sieg errungen werden könne. Gerade in einem multiplen Konflikt mit mehreren Akteuren wie der Hisbollah und vom Iran unterstützten Milizen in der Region scheint politische Einigkeit dringlicher denn je. In der Zwischenzeit wurde bekannt, dass Galant bereits in der Vergangenheit mit differierenden Ansichten, insbesondere bezüglich militärischen Operationen im Libanon, aufgefallen war. Diese strategischen Differenzen hatten das Verhältnis zu Netanjahu belastet und führten letztlich zu seiner zweiten Entlassung. Trotz sofortiger Dementi seitens Netanjahus Büro halten sich Spekulationen über weitere personelle Rochaden in der israelischen Sicherheitsstruktur hartnäckig. Es bleibt abzuwarten, welche Konsequenzen diese jüngste Entlassung innerhalb der politischen und militärischen Führung Israels haben wird, insbesondere in einer derart fragilen sicherheitspolitischen Situation.