17. Oktober, 2024

Wirtschaft

Nestlé unter neuer Führung: Realistische Wachstumsziele und strategische Umstrukturierungen

Nestlé unter neuer Führung: Realistische Wachstumsziele und strategische Umstrukturierungen

Nestlé, der weltweit größte Lebensmittelkonzern, steht unter neuer Führung und mit einer klaren Zukunftsvision. Der frische, dynamische CEO Laurent Freixe, ein langjähriges Unternehmensmitglied, hat mit einem mutigen Schritt die Umsatzziele angepasst und damit eine realistischere Perspektive auf die Verkaufsprognosen eröffnet, um die Leistung zu steigern. Freixe, der seinen Vorgänger Mark Schneider nach dessen abruptem Rücktritt im August ablöste, korrigierte die Wachstumserwartungen des Unternehmens für das Jahr auf rund 2 Prozent. Dies bedeutet eine Abweichung von den im Juli prognostizierten 3 Prozent und den im Februar angekündigten 4 Prozent, was auf anhaltende Schwächen im Konsumverhalten hinweist. Trotz dieser Anpassung bleibt Freixes Botschaft an die Anleger optimistisch: Strategische, organisatorische Veränderungen sollen Nestlé zurück zu altem Glanz führen. Die von ihm vorgestellten Veränderungen umfassen die Zusammenlegung von Nord- und Lateinamerika zu einer Berichterstattungseinheit und die Eingliederung des Großraum Chinas in die Zone Asien, Ozeanien und Afrika. Diese Umstrukturierungen sollen eine effizientere, agilere Arbeitsweise gewährleisten, indem alle Bereichsleiter direkt an den CEO berichten. Neben den strukturellen Anpassungen senkte Nestlé auch die Ziele für den bereinigten Gewinn je Aktie und die Profitabilitätserwartungen. Die bisher anvisierte operative Gewinnmarge von 17,3 Prozent wird auf etwa 17 Prozent angepasst – ein Zeichen für den neuen, realistischeren Ansatz. Analysten wie Jean-Philippe Bertschy von Vontobel beschreiben diese Entwicklung als schmerzhaften, aber notwendigen Schritt. Während konkurrierende Konsumgüterunternehmen wie Unilever und Danone ebenfalls mit den Herausforderungen hoher Inflation und gedämpfter Nachfrage kämpfen, hat Nestlé im Vergleich weniger gut abgeschnitten. Der Schweizer Konzern meldete für die ersten neun Monate des Jahres ein organisches Wachstum von 2 Prozent, während 2,5 Prozent erwartet wurden, mit einem Rückgang der Verkäufe in Nordamerika um 0,3 Prozent. Die Aktien von Nestlé verzeichneten bislang im Jahresverlauf einen Rückgang von etwa 15 Prozent. In den frühen Handelsstunden des Donnerstags fiel die Aktie um etwa 2 Prozent.