25. Oktober, 2024

Wirtschaft

Nestlé unter Druck: Stellenabbau und Umstrukturierung in Frankreich geplant

Nestlé unter Druck: Stellenabbau und Umstrukturierung in Frankreich geplant

Nestlé, der weltweit größte Nahrungsmittelhersteller, plant laut Angaben der französischen Gewerkschaft CFDT Agri-Agro den Abbau von fast 150 Arbeitsplätzen in Frankreich und die Auslagerung des Marketings mehrerer Marken. Im Zentrum der geplanten Maßnahmen steht eine "drastische Reduzierung" der Vertriebsmitarbeiter im Lande, was die Gewerkschaft heftig kritisiert. Dabei stehen die Marken Nestlé Cerealien, Maggi, Nesquik und Kondensmilch im Fokus der Umstrukturierungspläne des Unternehmens. Die im Juli erfolgte Veräußerung der Baby-Nahrungssparte wird von der CFDT als vorgeschobener Grund für diese einschneidenden Änderungen betrachtet. Der Konzern selbst verweigert konkrete Aussagen über die Anzahl der betroffenen Stellen, bestätigt jedoch laufende Gespräche mit den Gewerkschaften. In einer Erklärung verdeutlicht Nestlé Frankreich, dass die Diskussionen im Rahmen eines Informations- und Beratungsprozesses stattfinden, dessen Abschluss bis Ende des Jahres erwartet wird. Priorität hätten dabei die Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern. Trotz der Pläne ist die Gewerkschaft entschlossen, die Maßnahmen zu kritisieren, die eher den Profitabilitätsansprüchen als einem echten Wachstumsprojekt dienen. Nestlé begründet die Veränderungen mit einer strategischen Neuausrichtung, die auf die aktuellen Wettbewerbsbedingungen, den Wandel im Einzelhandelssektor und das veränderte Markenportfolio reagiere. Die Anpassung des Tätigkeitsbereichs der Verkaufsorganisation sei daher notwendig, um den neuen Herausforderungen gerecht zu werden. In einem weiteren Schlagabtausch mit den französischen Behörden hatte Nestlé kürzlich eine Einigung und eine Geldstrafe in Höhe von 2 Millionen Euro akzeptiert, nachdem Vorwürfe über illegale Wasseraufbereitungsverfahren erhoben worden waren. Das Unternehmen musste sich dem Vorwurf stellen, unzulässige Reinigungstechniken für Produkte zu nutzen, die als 'Mineralwasser' etikettiert wurden.