27. November, 2024

Grün

Neso als Schlüssel zur Dekarbonisierung des britischen Stromnetzes bis 2030

Neso als Schlüssel zur Dekarbonisierung des britischen Stromnetzes bis 2030

Der designierte Hüter der UK-Energieversorgung, Fintan Slye, hat das von der Labour-Partei formulierte Ziel, das Stromnetz bis 2030 zu dekarbonisieren, als „unglaublich herausfordernd, aber machbar“ bezeichnet. Slye, der Geschäftsführer des National Energy System Operator (Neso), wies darauf hin, dass diese Vision sowohl von der Energiebranche als auch von der Regierung ein völlig neues Denken und schnelleres Handeln erfordern wird. Neso, das das Elektrizitätsnetz Großbritanniens in Echtzeit steuert und dabei das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wahrt, wurde bis Ende September als Electricity System Operator (ESO) bezeichnet und war im Besitz von National Grid. Im Zuge der jüngsten Regierungspläne wurde Neso für £630 Millionen in den öffentlichen Sektor übernommen, wobei eine zusätzliche Buchstabenänderung im Akronym die Umbenennung begleitete. Der neue Auftrag von Neso umfasst nun die Beratung der Labour-Partei, wie ein sauberes Stromsystem bis Ende des Jahrzehnts erreicht werden kann. Ein entsprechender Bericht wird im Herbst auf dem Schreibtisch von Energieminister Ed Miliband erwartet. Eine zentrale Herausforderung, so Slye, wird der beschleunigte Bau von Infrastrukturen wie Strommasten, Leitungen und Speicheranlagen sein. Dies erfordert eine „effizientere“ Planungsstruktur. Gleichzeitig müssen die Verantwortlichen die langen Wartelisten für grüne Energieprojekte bewältigen, die aktuell Wartezeiten von bis zu 14 Jahren aufweisen. „Die Fähigkeit, die Infrastruktur schnell vor Ort umzusetzen, ist wohl die größte Veränderung, die wir vornehmen müssen“, betonte Slye. Zudem müsse eine Einigung darüber erzielt werden, wie die Warteschlange reformiert werden kann, um die notwendigen Projekte voranzutreiben. Mit Beginn ihrer Amtszeit hat die Labour-Regierung eine neue staatliche Energieinvestitionsgesellschaft, GB Energy, gegründet und ein faktisches Verbot für neue Onshore-Windprojekte in England aufgehoben. Im September wurden zudem Verträge für eine neue Welle grüner Energieprojekte vergeben, die 11 Millionen Haushalte versorgen sollen. Die Übernahme von Neso in öffentliche Hand ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zur grünen Transformation. Dieser Plan wurde zwar noch unter der letzten konservativen Regierung in die Wege geleitet, wird aber von der aktuellen Regierung weiterverfolgt. Der Energieminister Michael Shanks erklärte: „Wir sind auf einer Mission, Großbritannien zu einer sauberen Energie-Supermacht zu machen, und heute markiert einen Meilenstein auf diesem Weg mit der Einführung von Neso.“ Slye hob hervor, dass der Übergang von National Grid zu einer klareren „Mission und Zielsetzung“ für Neso führt: „Wir sind nicht hier, um Profit zu machen oder einem Unternehmensziel zu dienen. Die Mission der Organisation ist es, den Weg in eine nachhaltigere Zukunft mit sicherer und erschwinglicher Energie für alle zu ebnen.“