Nebius, die von Yandexs internationalen Operationen abgeleitete KI-Infrastrukturgruppe, hat sich erfolgreich 700 Millionen Dollar durch private Kapitalerhöhung gesichert. Zu den Investoren gehört unter anderem der führende Chiphersteller Nvidia, welcher von der steigenden Nachfrage nach KI-Rechenzentren profitieren möchte. Diese Finanzierungsrunde verkündet lediglich sechs Wochen nach Wiederaufnahme des Börsenhandels an der Nasdaq, illustriert den Aufbruch von Nebius in ein neues Kapitel nach der Abspaltung von Yandex, Russlands größtem Internetunternehmen, im Juli.
Neben Nvidia hat auch die bekannte Silicon Valley Risikokapitalgesellschaft Accel in das Unternehmen investiert. Arkady Volozh, der Geschäftsführer von Nebius und neu gebackener israelischer Staatsbürger, äußerte sich zuversichtlich über die Entwicklung des Unternehmens: „Von den Überresten im Juli bis hin zu unserem jetzigen Stand als echtes Unternehmen mit realem Kapital - nun finalisieren wir unseren Weg.“
Die Investition von Nvidia verdeutlicht die excellenten Beziehungen zwischen Nebius und dem führenden Anbieter von KI-Chips. Geplant ist, die neuen Blackwell-Grafikprozessoren von Nvidia im nächsten Jahr in den Cloud-Diensten zu integrieren. „Diese enge Beziehung wird uns helfen, frühzeitig mehr Kontingente von Nvidia-Chips zu erhalten“, so Volozh, der jedoch betonte, dass die Investition keine direkte Beziehung zum Erhalt der GPUs hat, sondern vielmehr die Partnerschaft stärkt.
Der Hauptsitz von Nebius befindet sich in Amsterdam, der größte Datenstandort jedoch in Mäntsälä, Finnland. Mit dem neuen Kapital plant Nebius im kommenden Jahr eine Expansion in die USA, wo die Kundennachfrage höher ist als in Europa. "Dies wird nicht das letzte Kapital sein, das wir aufnehmen", merkte Volozh an, während er den Vorteil von Nebius als börsennotiertes Unternehmen hervorhob: „Dies bietet uns günstigeren Zugang zu Kapital, und wir sind eine der wenigen oder sogar die einzige neocloud, die keine Schulden hat.“
An die Ankündigung der neuen Finanzierung knüpfend gab Nebius bekannt, das geplante Aktienrückkaufprogramm aufgrund des hohen Handelsvolumens nach Handelswiederaufnahme abzusagen. Mit mehr als 3 Milliarden Dollar in bar erwartet das Unternehmen, dass die jährliche Umsatzrate bis Ende nächsten Jahres auf 750 Millionen bis 1 Milliarde Dollar ansteigen wird.